Arthrose: Vorbeugung ist möglich

Etwa 15 Millionen Menschen leiden in
Deutschland an Gelenkverschleiß (Arthrose). Viele Gelenke
könnten aber bis ins hohe Alter funktionstüchtig bleiben,
wenn einige einfache Regeln der Prävention – das betrifft vor
allem ein zu hohes Körpergewicht - eingehalten und Verletzungen
sachgerecht behandelt würden.


Orthopäden und Unfallchirurgien
warnen, dass Arthrose für die Betroffenen eine oft sehr
schmerzhafte Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit bedeutet.
Ganz zu schweigen von den hohen Kosten für Medikamente,
Operationen und Gelenkersatz, die auf die Krankenkassen zukommen.
Dabei könnte viel gegen diese Volkskrankheit getan werden.



Als wichtigster vermeidbarer
Risikofaktor sehen Experten die Fettleibigkeit an. Je höher das
Körpergewicht, desto früher mache sich die Arthrose im
Alter bemerkbar. Dies zeige auch eine Analyse der Technischen
Universität Dresden. Ein Zusammenhang besteht danach nicht nur
für die besonders gewichtsbelasteten Hüft- und Kniegelenke.
Auch Finger- und Handgelenke verschleißen bei Übergewichtigen
schneller.



"Angesichts der steten
Gewichtszunahme der Bevölkerung und der steigenden
Lebenserwartung muss deshalb mit einer weiteren Zunahme der Arthrose
gerechnet werden", warnt denn auch Prof. Dr. med. Joachim
Grifka, Direktor der Orthopädischen Uni-Klinik Regensburg.
Präventive Maßnahmen seien deshalb dringend notwendig.
Hierzu gehören neben der Gewichtsreduktion, die oft nicht
gelänge, und dem Rat zu mäßiger sportlicher
Betätigung, der meist nicht befolgt werde, auch spezielle
Präventionsprogramme für einzelne Gelenke. Grifka lobt die
von einigen Krankenkassen mitgetragenen "Knieschulen" und
"Schulterschulen".



Eine weitere Ursache für die
Arthrose sind Arbeits- aber auch Sport- und Freizeitunfälle.
Ihre Zahl nimmt aufgrund der veränderten Lebensgewohnheiten zu.
"Allein 90.000 Kreuzbandverletzungen müssen in Deutschland
jedes Jahr behandelt werden", berichtet Dr. Karl-Heinz Frosch,
Unfallchirurg an der Universität Göttingen. Dabei komme es
häufig auch zu Knorpelverletzungen.



Von der optimalen Behandlung der
Schäden hängt es laut Dr. Frosch ab, ob eine spätere
Arthrose vermieden werden kann. Spontanheilungen gebe es bei
Erwachsenen nicht. "Wer eine spätere Arthrose vermeiden
will, sollte Verletzungen im Bereich der Gelenke unfallchirurgisch
oder orthopädisch behandeln lassen", rät Frosch.
Sollte ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, so ist dies häufig
minimal-invasiv und ohne späteren Gipsverband möglich.



WANC 29.09.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/29_09_arthrose.php
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