Ernährungstherapie bei Rheuma: Weniger Beschwerden

Die richtige Ernährung kann helfen,
Rheumabeschwerden zu lindern und sogar den Arzneimittelbedarf zu
senken. Obwohl das lange bestritten wurde, scheint sich diese
Erkenntnis inzwischen durchgesetzt zu haben. Allerdings benötigt die
Wirkung einer Rheumadiät Zeit. Experten sagen, dass ein Effekt erst
nach etwa drei Monaten erkennbar
 wird.
Die Verminderung der Medikamentendosis ist ein Traum, den viele
Patienten mit rheumatischen Erkrankungen träumen. Viele können dieses
Ziel anscheinend erreichen: mit einer individuellen Ernährungstherapie.
Damit kann es im Durchschnitt gelingen, etwa ein Drittel der
Arzneimittel einzusparen.

 Das funktioniert, obwohl das Spektrum der rheumatischen Erkrankungen
breit ist. Zu den rheumatischen Erkrankungen zählen etwa 400
Krankheitsbilder, die in sechs Gruppen eingeteilt werden. Entzündliche
Prozesse, Verschleiß und stoffwechselbedingte Erkrankungen der Knochen,
Gelenke oder der Weichteile werden alle unter dem Begriff Rheuma
zusammengefasst. Doch bei allen rheumatischen Erkrankungen lässt sich durch die
Ernährung die Behandlung positiv beeinflussen, beispielsweise den
Bedarf an Schmerzmitteln senken. 

 Grundlage einer jeden Rheumadiät ist die vollwertige Ernährung nach den
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V., Bonn: viel
Gemüse und Obst, selten Fleisch und Wurst, öfter Fisch als gewohnt,
wenig Fett und Süßes. Das sind die im Grund einfachen Bestandteile der
speziellen Ernährung. Bei rheumatischen Erkrankungen ist aber ein besonderes Augenmerk auf
Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu lenken. Sie kommen im Schnitt
häufiger vor als bei der Normalbevölkerung.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten wirken Schub fördernd. 

 Auch deshalb ist die Ernährungstherapie bei Patienten mit rheumatischen
Erkrankungen viel komplexer als bei Patienten mit anderen
Stoffwechselerkrankungen. Ziele der Ernährungstherapie bei
entzündlich-rheumatischen Erkrankungen sind beispielsweise das Erkennen
von krankheitsverstärkenden, das Vermeiden von entzündungsfördernden
und die vermehrte Zufuhr von entzündungshemmenden
Lebensmittelinhaltsstoffen. 

 Als entzündungsfördernd gelten Fleisch und Fleischprodukte. Sie
enthalten Arachidonsäure, eine Fettsäure, aus der der Körper Substanzen
wie Prostaglandine herstellen kann, die eine Entzündung fördern.
Vegetarier leiden deutlich seltener an entzündlich rheumatischen
Erkrankungen. Als ein weiterer Beweis für diese These könnte der
positive Effekt des Fastens auf die Erkrankung gelten.

 Die positiven Folgen der Ernährungstherapie werden in der Regel erst
nach zwei bis drei Monaten sichtbar. Auch erst dann können die
Medikamentendosen vermindert werden. Das müsse aber in enger Absprache
mit dem Arzt und dem Ernährungstherapeuten erfolgen, warnen die
Experten.

 WANC 23.02.10, Quelle: Quelle: O. Adam; C. Schnurr: Ernährung bei
rheumatischen Erkrankungen. Ernährungs Umschau 55 (2008): S. 734-740,
sra





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/23_02_ernaehrung_rheuma.php
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