Zigarette
Rauchen: Erhöht das Risko, an Rheuma zu erkranken (Foto: BBC)
> Rheuma: Ursache für andere Erkrankungen
Menschen, die an
Rheuma leiden, haben oft auch andere Erkrankungen. Inzwischen hat man
erkannt, dass Rheuma auch Erkrankungen an Magen, Darm,
Zentralnervensystem und Haut sowie Infektionskrankheiten fördert.


Rheuma kann andere
Autoimmunerkrankungen hervorrufen, die scheinbar damit gar nichts zu
tun haben und doch damit zusammenhängen. Die Krankheit erfasst
auch andere Organe, z. B. das Herz-Kreislauf-System, die Leber, das
Magen-Darm-System, das Zentralnervensystem; die Haut, ja selbst
Infektionskrankheiten treten vermehrt in schwerer Form auf. "Nach
wie vor aber werden diese Zusammenhänge selbst von Ärzten
zu wenig beachtet, so dass Aufklärungsbedarf gegeben ist.",
meint Prof. Dr. Christoph Baerwald, Rheumatologe an der Medizinischen
Klinik IV der Universität Leipzig.



Die Lokalisation des
Schmerzes zeige nicht immer die Ursache. Liegt die z. B. in der
Leber, muss man hier behandeln und die Schmerzen verschwinden
meistens mit der entsprechenden Ursache. Selbst sogenannte
Rheumaknoten können sich zurückbilden, wenn sich die
Grundkrankheit bessert.



Bei vielen Rheumakranken
helfen auch neue Medikamente, die in der Krebsbehandlung seit einigen
Jahren schon eingesetzt werden, z. B. zur Behandlung eines Lymphoms.
"Die Wirksamkeit gegen Rheuma hat man mehr oder weniger zufällig
festgestellt: Bei einem Krebspatienten, der auch Rheuma hatte,
verschwanden mit den entarteten Zellen auch die rheumatischen
Beschwerden.", erzählt Baerwald. In Studien wurde dann der
therapeutische Effekt bei einigen rheumatischen Erkrankungen
nachgewiesen. Ob das Medikament beim Einzelnen hilft, hängt von
den ganz individuellen Voraussetzungen jedes Einzelnen ab und man ist
auf der Suche nach prädiktiven Markern, die schon vor der
Behandlung anzeigen, ob ein Patient auf die Medikamente anspricht
oder nicht.



Die
Ursachen für rheumatische Erkrankungen sind sehr vielfältig.
Ohne Zweifel gibt es eine genetische Disposition. Meist führt
eine Kombination vieler Einzelursachen zur Erkrankung. "Erst
seit zwei Jahren aber weiß man auch: Rauchen erhöht das
Risiko für Rheuma.", weiß Prof. Baerwald. Wieder ein
Grund mehr nicht zu rauchen oder das Rauchen aufzugeben.



WANC
18.01.07

 
 
 
 
 
 
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