Rückenschmerzen
Ein Bandscheibenvorfall muss nicht nur eine Verschleißescheinung sein (Foto: DAK)
> Sind Bandscheibenvorfälle erblich?
Bandscheibenvorfälle können durch Gene hervorgerufen werden. Eine neue Studie belegt deren Beteiligung an gesunden bzw. kranken Bandscheiben.

Etwa vier von fünf Erwachsenen haben es ein oder mehrmals in ihrem Leben am Kreuz. Rückenschmerzen kennt fast jeder. Häufig sind es die Bandscheiben, die Betroffenen Probleme bereiten. Bandscheibenvorfälle sind meist sehr schmerzhaft und können zu Gefühlsstörungen oder gar Lähmungen führen. Eine Operation ist aber nur dann notwendig, wenn neurologische Ausfälle auftreten, zum Beispiel das Heben des Fußes nicht mehr möglich ist, oder Blase bzw. Darm nicht mehr richtig funktionieren. Mehr als 100.000 Deutsche müssen dennoch jedes Jahr an der Bandscheibe operiert werden.

Der Wunsch, die Ursachen für Bandscheibenleiden zu kennen und frühzeitig zu behandeln, ist daher groß. Bislang glaubten die Mediziner, Bandscheibenvorfälle wären eine Verschleißerkrankung. Falsche Bewegungsabläufe, zu wenig Bewegung und Übergewicht werden oft als Ursachen genannt.

Eine aktuelle Studie zeigt nun aber, dass auch die Gene eine Rolle spielen. Forscher aus Japan und den Vereinigten Staaten von Amerika haben ein Gen gefunden, das den Bauplan für ein Eiweiß-Molekül enthält. Dieses Eiweißmolekül befindet sich in der Umgebung der Bandscheiben und bestimmt deren Stabilität und damit deren Empfänglichkeit für Bandscheibenleiden. Bei Patienten mit Bandscheibenproblemen soll dieses Eiweißmolekül verändert sein, so die Wissenschaftler. Ob sich hieraus bald eine neue Behandlungsmöglichkeit für Bandscheibenpatienten ergibt, bleibt zu hoffen.

WANC 17.10.05/sra
 
 
 
 
 
 
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