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Rheumatoide Arthritis: Nebenwirkungen der Medikamente mittels Antibiotika kontrollieren
> Behandlung von Rheuma: Lebensgefährliche Nebenwirkungen möglich
Medikamente gegen Rheuma
können Infektionen befördern, die lebensbedrohliche Ausmaße
annehmen können. Der Grund ist, dass die Wirkstoffe der
Arzneimittel in das Immunsystem des Körpers eingreifen.


Tumor-Nekrose-Faktor-alpha
(TNF-Alpha)-Blocker kommen bei der Behandlung der rheumatoiden
Arthritis zum Einsatz. Die Medikation erhöht aber das Risiko,
an einer schweren Infektion, zum Beispiel mit Listeriose-Erregern, zu
erkranken. Forscher des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) haben
herausgefunden, wie diese gefährliche Nebenwirkung entsteht. Sie
entdeckten, dass TNF-Alpha essenziell für die Bildung von
Granulomen und damit für die
körpereigene Immunantwort auf eine Infektion mit
Listeriose-Erregern ist.



Mit der Einkapselung von
Krankheitserregern durch Bildung von Abszessen und Granulomen schützt
die angeborene Immunabwehr den Körper. Granulome sind
knotenartige Gewebeneubildungen, die hauptsächlich aus
Fresszellen (Makrophagen) und dendritischen Zellen des Immunsystems
bestehen. Die Fresszellen schließen die Bakterien in ihr
Zellinneres ein und isolieren die Krankheitserreger so vom gesunden
Gewebe.



Wissenschaftler der Universitäten
Köln, Gießen und Konstanz haben jetzt herausgefunden, dass
auch die dendritischen Zellen eine sehr wichtige Aufgabe haben: Sie
bilden eine Ringwand um die Fresszellen und grenzen sie auf diese
Weise von einer anderen Klasse von Immunzellen, den T-Zellen, ab. Der
Wirkstoff Anti-Rheumatischer-Mittel können diese Aufgabe
verhindern. Sie lassen eine ungehemmte Vermehrung von T-Zellen zu,
die dann die schützenden Granulome zerstören
und dadurch überschwemmen freigesetzte Krankheitserreger den
Körper.



Die Forscher empfehlen deshalb,
begleitend zur Therapie mit TNF-Alpha-Hemmern gegebenenfalls
Antibiotika zu verabreichen, um eine Ausbreitung dieser
Krankheitserreger im Körper zu verhindern.



WANC 12.12.06

 
 
 
 
 
 
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