Rheuma: Patienten werden oft zu spät behandelt

In Deutschland leidet etwa 1 Prozent
der Bevölkerung - also etwa 800 000 Menschen - an
rheumatoider
Arthritis
. Hierzulande werden rheumatologische Erkrankungen aber
häufig immer noch zu spät erkannt und behandelt. Gründe
dafür sind ein mangelndes Bewusstsein für diese
Erkrankungen und eine zu späte Überweisung an einen
Rheumatologen.


Bei Rheuma berichten Ärzte von
immensen Fortschritten bei Diagnose- und Therapieverfahren, die
dauerhafte Gelenk- und Organschäden verhindern könnten. „So
lassen sich rheumatologische Erkrankungen mit Hilfe der
Kernspintomografie und dem hochauflösenden Ultraschall in einem
deutlich früheren Stadium erkennen, als es mit herkömmlichen
Röntgengeräten möglich ist", erklärt Dr.
Edmund Edelmann vom Berufsverband Deutscher
Rheumatologen
(BDRh). Damit könne mit der Behandlung
begonnen werden, bevor die Erkrankung die Gelenke unwiederbringlich
zerstört.



„Menschen mit schmerzhafter, weicher
Schwellung eines oder mehrerer Gelenke, mit einer Morgensteifigkeit
der Gelenke von 30 Minuten oder länger sollten innerhalb
von sechs Wochen nach dem Auftreten der ersten Beschwerden einen
Rheumatologen
aufsuchen", rät Dr. Edmund Edelmann vom (BDRh).



Allerdings müssen Patienten oft
lange auf einen Untersuchungstermin warten. „Das wichtige Ziel,
eine schnelle Behandlung von Rheumatikern durch einen Facharzt zu
gewährleisten, erfordert daher einen freien Zugang von
Rheumatologen zur ambulanten Versorgung, aber ebenso eine weitere
Verbesserung der Kooperation zwischen Hausärzten und
Rheumatologen", fordert der Rheumatologe.



Obwohl sich die Versorgung von
Rheumatikern in den letzten Jahren verbessert habe, gebe es immer
noch große Defizite: „Nur 64 Prozent der Patienten mit
rheumatoider Arthritis befinden sich in regelmäßiger
Behandlung beim Rheumatologen", so Edelmann.



Der Verband beklagt, dass es nach wie
vor zu wenig ambulant tätige Rheumatologen gibt: Derzeit
praktiziert bundesweit pro 115 000 Erwachsene ein
internistischer Rheumatologe. Für eine ausreichende Versorgung
wird jedoch ein Facharzt pro 50 000 Einwohner benötigt,
meint der Berufsverband. „Neue Praxissitze und Ambulanzen werden
durch eine Fehlsteuerung bei der Bedarfszulassung verhindert",
gibt Edelmann der Politik die Schuld für diese Situation. Denn
bundesweit gebe es trotz des Bedarfes an Rheumatologen keine
Niederlassungsmöglichkeit für internistische Rheumatologen.



WANC 10.04.08/Quelle: BDI





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/10_04_rheuma_spaet.php
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