Rücken- und Gelenkschmerzen: Mehr bewegen

Oft ist es doch so: Wenn der Rücken
oder die Gelenke schmerzen, vermeiden viele Menschen körperliche
Bewegung. Aber: Sich bei Beschwerden zu schonen, ist häufig genau
falsch. Bei gesundheitlichen Beschwerden kann Bewegung meist mehr
nutzen als schaden. Denn viele Beschwerden bessern sich, wenn man in
Bewegung bleibt.
Wenn Rücken oder Gelenke weh tun, dann gesellt sich zu dem oft kaum
erträglichen Schmerz noch die stark eingeschränkte Beweglichkeit hinzu.
Das ist bei Hexenschuss so, aber auch bei Erkrankungen wie rheumatoide
Arthritis. Viele lässt dann die Sorge, Bewegung könne die Beschwerden
verschlimmern, auf körperliche Aktivitäten soweit wie möglich
verzichten. „Doch wenn der Rücken schmerzt, ist es meist nicht förderlich, ihn
ruhig zu halten", erklärt Prof. Dr. Peter Sawicki, der Leiter des
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
(IQWiG). „Studien zeigen vielmehr, dass Betroffene von einem
regelmäßigen Bewegungstraining profitieren. Einem von drei Menschen mit
Kreuzschmerzen kann ein Training helfen, Rückfälle zu vermeiden." Trainiert wurde in den Studien im Anschuss an die Behandlung der akuten
Schmerzen und zwar mehrmals pro Woche, jeweils zwischen 15 Minuten und
einer Stunde - zum Teil mehrere Monate lang. „Wichtig ist jedoch,
dauerhaft aktiv zu bleiben", rät Sawicki. „Wer etwas dafür tun will,
dass Kreuzschmerzen nicht wiederkehren, muss körperliche Bewegung zu
einem festen Bestandteil seines Alltags machen." Menschen mit Herzschwäche, Asthma oder Brustkrebs können ebenfalls von
einem Bewegungstraining profitieren: Untersuchungen zeigen
beispielsweise, dass regelmäßige körperliche Aktivität bei Menschen mit
Asthma zu einer erhöhten Leistungsfähigkeit von Herz und Lunge
beiträgt. Auch bei einer Herzschwäche lässt sich die körperliche
Belastbarkeit und Lebensqualität durch gezielte Trainingsprogramme
erhöhen. Doch nicht alle Sportarten eignen sich für jeden und für jede
Erkrankung gleich gut. So müssen etwa Menschen mit ausgeprägten
Gelenkschäden unter Umständen auf Sportarten verzichten, bei denen die
Gelenke oft gedreht und stark belastet werden. Und bei akuten
Erkrankungen - wie eine Lungenentzündung - sind anstrengende
Aktivitäten eher schädlich. Ein Bewegungstraining muss nicht aufwändig sein. Zügiges Gehen
("Walking") beispielsweise, das den Puls beschleunigt, ist als
Ausgleichstraining mittlerer Intensität anstrengend genug. Es lässt
sich fast überall ausüben und leicht in den Alltag integrieren. Zudem
ist beim flotten Gehen das Verletzungsrisiko geringer als bei vielen
anderen Trainingsarten. Und wer häufig zu Fuß geht, kann das meistens
auch im Alter noch tun, betont das IQWiG. WANC 09.08.10, Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/09_08_rueckenschmerz_gelenkschmerz.php
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