Rheumatoide Arthritis: Starke, anhaltende Schmerzen in den Gelenken vor allem der Finger, Zehen aber auch in den Knien
> Rheuma: Wirkstoffe direkt in die Gelenke bringen
Rheuma verursacht starke Schmerzen. Doch die Betroffenen, die die schmerzstillenden Medikamente einnehmen müssen, klagen oft über erhebliche Nebenwirkungen. Jetzt sollen Lipsomen die Wirkstoffe direkt in die Gelenke transportieren und eine nebenwirkunsgärmere Therapie ermöglichen.

Rheuma, genauer Rheumatoide Arthritis. ist entgegen der weitläufigen Meinung keine Alterserscheinung, sondern eine schwere Erkrankung, die alle Altersgruppen betreffen kann. Die Krankheit äußert sich durch starke, anhaltende Schmerzen in den Gelenken vor allem der Finger, Zehen aber auch in den Knien. Sie entstehen durch Entzündungen, die ihrerseits durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems ausgelöst werden.

Die genauen Ursachen der Erkrankung sind bisher unbekannt. Behandelt wird derzeit mit entzündungshemmenden Medikamenten, die oft lebenslang eingenommen werden müssen und starke Nebenwirkungen haben.

Mit Hilfe von Liposomen, das sind mikroskopisch kleine Hohlkügelchen, soll ein licht-reaktiver Wirkstoff direkt in die Zellen der Gelenke transportiert werden. Der Wirkstoff wird dann vor Ort mittels Laserlicht aktiviert und führt dazu, dass Zellen von innen heraus zerstört werden. Dabei sollen u. a. auch die übereifrigen Immunzellen ausgeschaltet werden, die Entzündungssignale aussenden. Ohne Entzündungssignale keine Entzündung, ohne die, keine Schmerzen.

Die Pharmazietechnologen der Universität Jena um Prof. Dr. Alfred Fahr entwickeln Liposomen , die sich gut als Transportvehikel eignen. "Die mit dem Wirkstoff beladenen Liposomen sollen für eine genügend lange Zeit nicht vom Körper abgebaut werden. Das Liposomen-Taxi soll den Arzneistoff aufnehmen, ohne Verkehrsunfall bis an den Zielort bringen und dann dort in Ruhe aussteigen lassen", illustriert Fahr die Wirkungsweise. Dazu müssten in die Doppelmembran, aus der die Liposomen bestehen, u. a. stabilisierende Bausteine, aber auch Erkennungssignale eingebracht werden, die dafür sorgen, dass sie nur spezifisch an die Zellen der entzündeten Gelenke binden.

Der neuartige Therapieansatz soll eine nebenwirkungsärmere Behandlung ermöglichen.

WANC 04.07.05
 
 
 
 
 
 
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