Rauchen: Mehr Schmerzen bei Arthritis

Rauchen ist für Patienten mit
rheumatoider Arthritis (RA) besonders schädlich. Denn der blaue Dunst
scheint die Wirkung der Medikamente abzuschwächen. Das bedeutet, dass
trotz erhöhtem Bedarf an antirheumatischen Medikamenten die
Schmerzbelastung nicht sinkt und sich der Verlauf der Erkrankung
verschlechtert. Hinzu kommt: Mehr Medikamente bedeuten ein höheres
Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen.
„Bei aktiven Rauchern lassen sich in 71 Prozent der Fälle bedeutend
häufiger Rheumafaktoren im Blut nachweisen als bei Patienten, die nur
zeitweise in der Vergangenheit (66 Prozent) geraucht haben oder aber
niemals (53 Prozent). Dies hat eine Studie des Deutschen
Rheumaforschungszentrums in Berlin gezeigt,“ erläutert Dr. Edmund
Edelmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen
(BDRh) und praktizierender Rheumatologe in Bad Aibling. „Die Chance,
dass sich die Anzahl der entzündeten, druckschmerzhaften und
geschwollenen Gelenke durch eine Therapie verringert und damit die
Schmerzbelastung der Patienten lindern lässt, ist bei rauchenden
RA-Patienten nur etwa halb so groß wie bei nicht rauchenden.“ Rauchende Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) haben auch einen
höheren Bedarf an antirheumatischen Medikamenten. „Raucher benötigen
deutlich mehr der klassischen Basistherapeutika und der gentechnisch
hergestellten Biologika, die wir zur Behandlung von RA einsetzen“,
betont Edelmann. „Zigarettenkonsum schwächt anscheindend die Wirkung
der uns zur Verfügung stehenden krankheitskontrollierenden Medikamente
ab bzw. steigert die Krankheitsaktivität, so dass für die Betroffenen
eine intensivierte medikamentöse Kontrolle erforderlich wird. Mit der
Menge der eingesetzten Arzneimittel wächst allerdings auch das Risiko
von unerwünschten Ereignissen und Nebenwirkungen, was einen
zusätzlichen, guten Grund darstellen dürfte, auf das Rauchen zu
verzichten. Neueren Untersuchungen zufolge sinkt der Bedarf an
langwirksamen Antirheumatika (DMARDs) zur adäquaten Therapie der RA
hingegen deutlich, wenn es dem Patienten gelingt, das Rauchen
einzustellen.“ Rauchen erhöht zudem das Risiko einer Erkrankung an rheumatoider
Arthritis (RA), wenn in der Familie eine genetische Vorbelastung für
diese Krankheit besteht. „Für Raucher, die zum Beispiel über zwanzig
Jahre lang pro Tag eine halbe Packung Zigaretten konsumiert - also zehn
so genannte pack years hinter sich - haben, ist das Risiko einer
Erkrankung an RA im Vergleich zu Nichtrauchern um den Faktor 1,8
gesteigert, also fast doppelt so groߓ, warnt Edelmann. „Rauchen die
Betroffenen dennoch weiter, steigt auch ihr Risiko einer Erkrankung
kontinuierlich an. Nichtrauchen ist demgegenüber eine probate
Schutzmaßnahme, insbesondere für Menschen mit einer familiären
Vorbelastung für RA.“ WANC 02.11.09/ Quelle: BDI, BDRh





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/02_11_rauchen_rheumatoide_arthritis.php
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