Hepatitis-Viren
Elektronenmikroskopische Aufnahme von Hepatitis-B-Viren (Foto: Abteilung Molekulare Virologie des Universitätsklinikums Heidelberg)
> Hepatitis B: Europäische Kampfansage
Hepatitis B ist eine weltweit
drohende Gefahr, da sich die Infektionskrankheit schnell verbreitet.
In Deutschland sind mehr als 500 000 Menschen davon
betroffen. Eine Infektion mit dem Virus hat häufig
schwerwiegende Lebererkrankungen zur Folge, etwa Leberzirrhose oder
Leberkrebs. Hepatits B soll nun in ganz Europa bekämpft
werden.


Auch in Deutschland gibt es dringenden
Handlungsbedarf. Prof. Dr. Michael Manns von der Medizinischen
Hochschule Hannover beschreibt die Mängel: "Gerade bei
Risikogruppen sind Impfungen, Diagnose und Behandlungen noch sehr
selten, was viele Menschen gefährdet."



Hepatitis ist eine hoch ansteckende
Virusinfektion, die sich über verschiedene Übertragungswege
auch im Alltag verbreitet. Bleibt die Erkrankung unbehandelt und wird
chronisch, drohen schwerste Schäden bis hin zum Tod. Über
Jahre hinweg können sich Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs
entwickeln. Manns erklärt die Folgen: "Unbehandelte
Hepatitis B oder C kann zu einer andauernden Leberentzündung
führen. Das Lebergewebe wird dabei zerstört und die
Leistungsfähigkeit des wichtigen Entgiftungsfilters verringert
sich enorm. Bildet sich in der Folge Leberkrebs, wird das Organ
zerfressen. Bei sehr schwerem Verlauf kann nur noch eine
Lebertransplantation helfen. Frühe Diagnose und Behandlung der
chronischen Virushepatitis sind daher von größter
Bedeutung."



Um die Krankheit europaweit in den
Griff zu bekommen, haben Spezialisten Empfehlungen zum Umgang mit
Hepatitis B entwickelt. Neben Aufklärung und Prävention
fordern sie die Einhaltung von Behandlungsrichtlinien. Ziel der neuen
Empfehlungen ist es, Infektionen zu vermeiden und die Lebensqualität
bereits Betroffener zu verbessern. Klar ist: Ganz Europa muss dabei
an einem Strang ziehen, denn die Viren machen an keiner Grenze halt.



Die "Politischen Empfehlungen für
einen besseren Umgang mit Hepatitis B in Europa" hat
Europaabgeordnete und Arzt Dr. Thomas Ulmer bereits in Italien und
Griechenland präsentiert. Dort werden nun nationale Regelungen
diskutiert, um Erkrankten zu helfen und Neuinfektionen
einzuschränken. In Deutschland wird das Programm am 3. Juni
im Bundestag präsentiert.



WANC 20.05.08

 
 
 
 
 
 
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