> Schilddrüse: Erkrankung wird oft zu spät erkannt

Typisch Frühling: Während die einen ständig müde, lustlos und antriebsarm in den Seilen hängen, sind andere vor Tatendrang kaum zu bremsen und bringen mit Feuereifer die gesamte Wohnung auf Hochglanz.


Nicht immer ist der Frühling für diese Gefühlsschwankungen verantwortlich. Auch eine Funktionsstörung der Schilddrüse kann dahinter stecken. Die von ihr gebildeten Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden.


 


Der Schilddrüsenexperte Professor Karl-Michael DerwahI aus Berlin warnt: "Schilddrüsenkrankheiten werden wegen ihrer unspezifischen Symptome und ihres schleichenden Verlaufs oft erst spät erkannt." Zum Beispiel würden Müdigkeit, Antriebsschwäche oder gar Depressionen oft als wetter- oder altersbedingte Wehwehchen abgetan. Dabei könne auch eine Unterfunktion der Schilddrüse verantwortlich sein. Derwahl empfiehlt bei derartigen Beschwerden beim Hausarzt oder Internisten einen so genannten TSH-Test, eine Blutuntersuchung, durchführen zu lassen. Ist eine Unterfunktion Ursache der Beschwerden, sind diese leicht zu beheben: Durch die Einnahme von Schilddrüsenhormonen wird dem Körper zugeführt, was er selbst nicht mehr in ausreichender Menge herstellen kann.


 


Eine Überfunktion der Schilddrüse ist nicht ganz so häufig, aber sehr gefährlich für das Herz. Ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen treibt unseren Körper - auch das Herz - zu ständiger Höchstleistung an, Vorhofflimmern und Herzinfarkt können die Folge sein. Beschwerden wie Herzklopfen, innere Unruhe, Schwitzen, Gewichtsabnahme und Durchfall deuten auf eine Überfunktion der Schilddrüse hin. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann Folgeschäden verhindern.


WANC 03.03

 
 
 
 
 
 
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