> Kontrastmittel: Vorsicht Nierenversagen

Neuere, sogenannte
"iso-osmolare" Kontrastmittel führen doppelt bis
dreifach so oft zu Nierenversagen wie herkömmliche. Das haben
Forscher der Charite - Universitätsmedizin Berlin nachgewiesen.


Kontrastmittel werden
weltweit jährlich mehrere Millionen Male verabreicht, um zum
Beispiel Blutgefäße im Röntgenbild besser darstellen
zu können. Normalerweise betonen Ärzte, dass diese Mittel
ungefährlich und gut verträglich sind. Allerdings besteht
bei Risikopatienten die Gefahr, dass unter anderem Nierenversagen
auftreten kann. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar sehr gering, sie
liegt unter einem Prozent, jedoch ist auf Grund der großen Zahl
von Kontrastmittelgaben auch die Zahl der Fälle dieser Art von
Nierenversagen sehr hoch. Hochrechnungen belegen das weltweit
jährlich etwa 50.000 bis 100.000 Menschen ein Nierenversagen
durch Kontrastmittelgabe erleiden - Tendenz steigend.



In einer in Schweden
durchgeführten Studie an etwa 60.000 Patienten, die
Kontrastmitteluntersuchungen hatten, wurde nachgeforscht, wie häufig
diese mit der Diagnose eines Nierenversagens wieder in die Klinik
eingewiesen wurden. Für viele Experten überraschend,
zeigten die Befunde deutlich, dass neuere Kontrastmittel sehr viel
häufiger zum Nierenversagen führen als die Herkömmlichen.



Den Grund hierfür sehen
die Mediziner der Charite in der erhöhten Zähflüssigkeit
der neuen Substanzen, da diese zu einer Verstopfung der
Nierenkanälchen führen. Diese erhöhte Zähflüssigkeit
entsteht, weil versucht wurde, die Eigenschaften der Kontrastmittel
an die des Blutes anzugleichen. Die Studie zeigt, dass eine
Veränderung der Kontrastmittel nicht zu der gewünschten
Optimierung führte. "Überträgt man diese
Ergebnisse auf andere Länder, könnten jährlich 25.000
bis 50.000 Fälle von Nierenversagen vermieden werden", gibt
Prof. Dr. Persson, Leiter des Institutes für vegetative
Physiologie, zu bedenken.



WANC 13.11.06

 
 
 
 
 
 
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