Nierensteine: Männer leiden öfter

Nierensteine plagen häufiger Männer als Frauen. Etwa
15 Prozent der Männer und fünf bis zehn Prozent der Frauen sind betroffen.


Die Nephrolithiasis (Nierensteinleiden) ist eine häufige
Erkrankung des Erwachsenenalters. Die Ursachen für die Entstehung von
Nierensteinen sind sehr vielfältig. Ernährung und Trinkmenge spielen eine große
Rolle, aber auch Harnwegsinfektionen und verschiedene Stoffwechselerkrankungen
können zur Steinbildung führen, erklärte Dr. Bärbel Weber.



Etwa 15 Prozent der Männer und fünf bis zehn Prozent der
Frauen sind betroffen. Die Steine entstehen durch Auskristallisieren von
Substanzen, die normalerweise im Harn gelöst sind. Das Beschwerdebild der
Nephrolithiasis ist abhängig von der Lage und der Beweglichkeit der Steine.
Häufig bleibt sie unentdeckt oder ist ein Zufallsbefund. Sie kann jedoch auch
zu „vernichtenden“ kolikartigen Schmerzen im Rücken-, Flanken- oder
Unterbauchbereich, zum Teil verbunden mit Übelkeit und Erbrechen führen.



Die Anamnese informiert über frühere Steinabgänge,
Steinanalysen und instrumentelle oder operative Eingriffe. Bei der körperlichen
Untersuchung findet sich ein Nierenlagerklopfschmerz, im Urin typischerweise
eine Mikrohämaturie. Fieber erhöhte Entzündungsparameter sowie erhöhte
Retentionsparameter geben Hinweise auf einen abwendbar gefährlichen Verlauf.
Die bildgebende Diagnostik erfolgt in erster Linie durch Ultraschall- und
Röntgenuntersuchung der ableitenden Harnwege.



Bei einer akuten Nierenkolik sollte eine sofortige
Spasmoanalgesie sowie das Beseitigen einer möglichen Harnstauung erfolgen. Eine
Antibiose ist bei Harnwegsinfekt aus therapeutischer, bei Stauung aus
prophylaktischer Sicht erforderlich. 90 Prozent der Steine gehen innerhalb von
drei bis sechs Wochen spontan ab. Bleibt ein solcher Spontanabgang aus, können
die Steine durch Zertrümmerung von außen (ESWL = extrakorporale
Stoßwellentherapie), mit einer Schlinge bei einer Blasenspiegelung oder in
seltenen Fällen auch operativ entfernt werden.



Darüber hinaus muss die Ursache, die zur Bildung der
Nierensteine geführt hat, behandelt werden. Die wichtigste Maßnahme zur
allgemeinen Vorbeugung von Nierensteinleiden ist eine ausreichende Trinkmenge, rät
Weber.



WANC 10.07.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/10_07_nierensteine.php
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