Immer mehr Harnsteine: Folgen ungesunden Lebensstils

Mit zunehmenden Hüftringen und Bäuchen wachsen auch die Harnsteine. Fast jeder 20. entwickelt im Laufe seines Lebens ein Steinleiden, insgesamt haben derzeit pro Jahr 1,2 Millionen Deutsche mit Harnsteinen zu kämpfen. Innerhalb von 25 Jahren hat sich damit die Zahl der Harnstein-Patienten verdreifacht.

„Bei einer halben Million Neuerkrankungen und 650.000 Wiederholungsfällen jährlich können wir von einer wahren 'Steinflut' sprechen", unkt Dr. Wolfgang Berg, Dozent an der Urologischen Klinik des Universitätsklinikums Jena (UKJ). „Die Ursachen für diese Entwicklung liegen ganz klar in den heutigen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, die das metabolische Syndrom begünstigen." 

In zunehmendem Maße können Übergewicht, Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Diabetes aber auch Stress und psychische Probleme über die Jahre zur Entstehung der kristallinen Gebilde im Körperinneren, in Niere oder Blase, führen. „Speck macht eben Steine", fasst Berg das prekäre Zusammenspiel von ungesunder Ernährung und steinfördernden Volkskrankheiten wie z.B. Gicht oder Magen-Darm-Erkrankungen zusammen.

Trotz hocheffektiver Therapiemethoden, dank derer heute die Steine minimalinvasiv oder völlig ohne einen Eingriff entfernt werden können, ist das Problem der Harnsteinerkrankungen weit von einer medizinischen Lösung entfernt. „Wir können die Steine zertrümmern und endoskopisch entfernen, aber nicht die Bildung neuer Steine verhindern, solange nicht die eigentlichen - oft stoffwechselbedingten - Ursachen beseitigt sind", mahnt Berg. Das Augenmerk müsse sich daher auf die Vorsorge und Nachbehandlung richten.

„Ein über Jahre in der Niere unbemerkt gebildeter Stein verursacht nicht nur irgendwann heftige Schmerzen, er kann auch zu Harnstauungen führen oder sogar die Niere irreparabel zerstören", erklärt Berg einige Risiken der scheinbar harmlosen Volkskrankheit. Eine der wirksamsten Vorbeugungsmaßnahmen ist dabei für alle durchführbar - die Umstellung der Ernährung und der Lebensgewohnheiten.

WANC 08.10.08/ Quelle: Universität Jena





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/08_10_harnsteine.php
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