Wird schwarzer Hautkrebs behandelbar?

Der schwarze Hautkrebs, auch Melanom genannt, ist besonders aggressiv. Bis heute gibt es jedoch keine Therapie gegen ihn. Forscher der Universität Zürich haben nun ein Gen entdeckt, das eine zentrale Rolle beim schwarzen Hautkrebs spielt: Unterdrückt man dieses Gen, verhindert dies im Modell die Entstehung eines Melanoms und dessen Ausbreitung. Diese Entdeckung könnte den Weg zu neuen Therapieformen eröffnen.

Bis vor kurzem ging man davon aus, dass ein Tumor aus vielen gleichwertigen Zellen besteht, die sich alle bösartig vermehren und so zum Tumorwachstum beitragen können. Doch es gibt Hinweise, dass das nicht so ist. Möglicherweise besteht ein Tumor auch aus bösartigen Krebsstammzellen und anderen, weniger aggressiven Tumorzellen. Diese Krebsstammzellen können sich teilen und zu anderen Tumorzellen entwickeln, um so den Tumor zu bilden. Eine effiziente Tumortherapie müsste somit vor allem Krebsstammzellen bekämpfen.

An der Universität Zürich wurden nun solchen Melanomzellen entdeckt. Die Wissenschaftler stießen in allen untersuchten Tumorgeweben auf ein hoch aktives Gen, das in normalen Zellen sozusagen das Stammzellprogramm steuert. Dieses Gen nennt sich «Sox10» und steuert die Zellteilung und das Überleben von Stammzellen. «Sox10» übernimmt auch in Melanomzellen diese Kontrollfunktion. Im Mausmodell entwickelte sich schwarzer Hautkrebs, sobald sich dort das mutierte Gen fand. Wurde «Sox10» in diesem Tiermodell unterdrückt, bildete und verbreitete sich der Krebs nicht. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass ein Tumor vermutlich therapiert werden könnte, indem man seine Stammzellen bekämpf.

wanc 10.07.2012/ Quelle: Nature Cell Biology. 8 July, 2012. Doi: 10.1038/ncb2535





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/melanom_10_07_12.php
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