> Leukämie: Killerzellen versprechen Heilung

Bei der chronisch myeloische Leukämie (CML) vermehren sich die weissen Blutkörperchen im Blut und Knochenmark sehr stark. Das führt zu einem Anschwellen der Milz, Blutarmut und einem Mangel an Blutplättchen. Etwa 20% aller Leukämie-Erkrankungen sind CML. Sie betrifft insbesondere Erwachsene. Eine Heilung ist bisher nicht möglich, doch eine neue Therapie könnte das ändern.

Fortschritte in der Therapie der CML haben so genannte Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) gebracht. Das sind neue tumorspezifische Medikamente, die den Tumor an der Weitergabe von Informationen hemmen, die Zellen zum wuchern bringen. Doch auch die TKI kann den Patienten nicht vollständig heilen: Sobald die Therapie abgesetzt wird, erleiden die meisten Patienten einen Rückfall.

Wissenschaftler haben mittlerweile den Grund dafür heraus gefunden: Die Leukämie-Stammzellen sind sehr resistent und wehren sich erfolgreich gegen Chemotherapie, Strahlentherapie und TKI. Wer Leukämie also erfolgreich behandeln will, muss diese Stammzellen eleminieren. Dabei könnten die T-Zellen des Immunsystems helfen. Diese Zellen haben nämlich die Aufgabe, Krankheitserreger abzuwehren.

In ersten Untersuchungen konnten Ärzte zeigen, dass die T-Killerzellen die Leukämie-Stammzellen erkennen und dann auch abtöten können. Allerdings funktionierte diese Immuntherapie nur in einem Frühstadium der Leukämie. In einem späteren, fortgeschrittenen Krankheitsstadium schaffte es die T-Killerzell-Therapie jedoch nicht, die Stammzellen zu besiegen. Im Gegenteil: Sie führte zu einem Voranschreiten der Krebserkrankung. Jetzt hoffen die Ärzte, dass der Einsatz der T-Zellen die heutigen Behandlungsmethoden ergänzen könnte.

Berliner Ärzteblatt 17.02.2013/ Quelle: The Journal of Experimental Medicine, 2013
 
 
 
 
 
 
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