Solarien verdoppeln Risiko für Hautkrebs

Die Deutsche Krebshilfe warnt vor Solarien. Die hochdosierte UV-Strahlung erhöht das Risiko, am besonders aggressiven schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, zu erkranken. Das betrifft insbesondere Menschen bis zu einem Alter von 35 Jahren, die Solarien regelmäßig nutzen. Eine neue Studie bestätigt die Gefahren.

„Etwa 800 Solariennutzer sterben jährlich europaweit an einem Melanom aufgrund zu häufigen Bräunens“, warnt Hans-Peter Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Und Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP), stellt fest, dass zunehmend bei jungen Erwachsenen ab 20 Jahren - insbesondere bei Frauen - Melanome diagnostiziert werden. Der „schwarze“ Hautkrebs sei so gefährlich, weil er bereits sehr früh Tochtergeschwülste bilde und dann oft nicht mehr heilbar sei.

Die Deutsche Krebshilfe bezieht sich auf eine Studie, in der von jährlich knapp 64.000 neuen Melanom-Fällen in 18 westeuropäischen Ländern 3.438 nachweislich auf den Gebrauch von Sonnenbänken zurückgeführt werden kann. Etwa 800 Menschen in diesen Ländern starben, weil sie regelmäßig Sonnenstudios nutzten.

In Deutschland sollen sich etwa 3,5 Millionen unter 35-Jährige sehr häufig - also mindestens einmal pro Monat - bräunen. Dies trifft insbesondere für Frauen im Alter zwischen 18 bis 25 Jahren zu. 167.000 sind minderjährig, sagt die Krebshilfe. Und das, obwohl nach geltendem Recht Solarienbetreiber Minderjährigen seit 2009 den Zutritt verweigern müssen.

Wie gefährlich das Bräunen ist, belegt auch eine US-amerikanische Untersuchung. Darin wurden 9.328 Fälle von Hautkrebs analysiert. Durch Solarien erhöhte sich das Risiko an einem Plattenepithelkarzinom zu erkranken um 67% und an einem Basaliom (Basalzellenkrebs)zu erkranken um 29% - im Vergleich zu denjenigen, die sich nie bräunten. Insbesondere bei Menschen unter 25 Jahren stieg das Risiko durch Sonnenbänke stark an.

Berliner Ärzteblatt 02.10.2012/ Quelle: BMJ 2012; 345: e5909 doi: 10.1136/bmj.e590





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/hautkrebs_02_10_12.php
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