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Jeder Zeit mobil telefonieren: Das könnte doch gesundheits- gefährdender sein, als vielfach behauptet (Foto: obs/E-Plus Gruppe)
> WHO: Doch Krebsrisiko durch Handys

Sind Mobiltelefone
gesundheitsgefährdend? Lösen die Strahlen der Handys Krebs aus? Die
Diskussion um seine möglichen Gefahren begleiten den Mobilfunk seit
seinen frühesten Tagen. Immer wieder gibt es Studien, die die Risiken
belegen und welche, die die Gefahrlosigkeit nachweisen wollen. Doch
jetzt kommt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, die einen
direkten Zusammenhang zwischen der Handynutzung und der Entstehung von
Krebs sieht.
Die britische Tageszeitung «Daily Telegraph» berichtet über eine von
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beaufsichtigte Langzeitstudie.
Der Vorbericht spricht laut «Daily Telegraph» von einem «signifikant
erhöhten Risiko für verschiedene Hirntumore im Zusammenhang mit einer
Handynutzung von zehn oder mehr Jahren». Für die Untersuchung wurden
vier Jahre lang rund 12.800 Menschen in 13 Ländern nach ihren
Handynutzungsgewohnheiten befragt. Darunter befanden sich sowohl
Tumorpatienten als auch gesunde Nutzer. Der schweizerische
„Tages-Anzeiger“ meldet, dass die vollständige Studie noch in diesem
Jahr veröffentlicht werden soll. Überraschung? Verwunderung? Na ja. Bisher gibt es viele Studien, die
die Unbedenklichkeit des Mobilfunks belegen sollen. Beispielsweise das
sechsjährige Forschungsprogramm des Umweltministerium, das vom
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) betreut wurde. Darin stellen BfS und
die Strahlenschutzkommission (SSK) übereinstimmend fest, dass das
Forschungsprogramm keine Erkenntnisse erbracht hat, die die geltenden
Grenzwerte aus wissenschaftlicher Sicht in Frage stellen. Auch konnten
die zu Beginn des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms bestehenden
Hinweise auf mögliche Risiken unterhalb der geltenden Grenzwerte nicht
bestätigt werden. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen
elektromagnetischen Feldern unterhalb der geltenden Grenzwerte und
unspezifischen Gesundheitsbeschwerden wie z. B. Kopfschmerzen,
Schlafstörungen ("Elektrosensibilität") war nicht nachweisbar. Aber Zweifler an diesen Ergebnissen gibt es viele. Moniert wurde immer
wieder, dass sich unter den Finanziers der Studien Mobilfunkbetreiber
und Handyhersteller befanden. Die Frage: Kann eine Studie dann noch
neutral bleiben? Außerdem fehlten bisher überzeugende Studien, die
tatsächlich das Langzeitrisiko der Mobilfunknutzung über mehr als zehn
Jahre untersuchten. Dabei ist inzwischen als ziemlich gesichert: Vieltelefonierer mit dem
Handy erhöhen ihr Risiko einer Krebserkrankung. Kinder sind besonders
gefährdet. Hinweise darauf, dass die Mobilfunkstrahlung nicht so ungefährlich sein
könnte, wie immer behauptet, gibt es einige: Im Jahr 2006 wurden die
oberen beiden Geschossen eines Melbourne Gebäude geschlossen, nachdem
bei sieben Büroangestellten der dort untergebrachten National Tertiary
Education Union (NTEU) Hirntumoren diagnostiziert wurden. Auf dem Dach
des Gebäudes war 2001 ein Handy-Sender installiert worden. Matthew
McGowan von der NTEU sagte, dass diese Konzentration von
Gehirntumorfällen unter den Mitarbeitern „scheint viel mehr zu sein als
reiner Zufall". Und Umweltmediziner warnen schon länger vor der Zunahme von Mikro- und
elektromagnetischen Wellen. Sie machen diesen Elektrosmog für immer
mehr gesundheitliche Probleme wie Konzentrationsstörungen,
Depressionen, Allergien, aber auch Alzheimer, Parkinson und Krebs
verantwortlich. „Die technischen Frequenzen des Mobilfunks liegen genau
in jenem Bereich, in dem die Steuerung aller Lebensvorgänge abläuft",
erklärte der Umweltmediziner Dr. René Hirschel. „Jede Zelle, jedes
Organ, jeder Organismus kann die Signale des Mobilfunks empfangen und
davon in seinen Reaktionen beeinflusst werden." WANC 26.10.09/ Quelle: WHO, Daily Telegraph
 
 
 
 
 
 
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