Aktion der Deutschen Leukämie Hilfe
> Leukämie: Den Kindern eine Chance
Jährlich erkranken in Deutschland rund 700 Kinder an Leukämie. Große Fortschritte bei der Behandlung sind in den letzten Jahren insbesondere bei der häufigeren Form dieser Erkrankung, der akuten lymphatischen Leukämie (ALL), erreicht worden, wo die Heilungschancen heute bei deutlich über 80 Prozent liegen.

Schwieriger stellt sich zur Zeit noch die Therapie einer anderen Leukämieform, der akuten myeloischen Leukämie (AML), dar, von der etwa ein Fünftel der jungen Patienten betroffen sind. Auch deren Behandlung weiter zu verbessern, ist Ziel einer Therapieoptimierungsstudie, an der 77 Kliniken in Deutschland, der Schweiz, Österreich und der Tschechischen Republik beteiligt sind. Nachhaltig gefördert wird diese von Prof. Dr. Ursula Creutzig und Dr. Dirk Reinhardt von der Klinik für Kinderonkologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) geleitete Studie durch eine finanzielle Unterstützung der Deutschen Krebshilfe in Höhe von einer Million Euro für fünf Jahre.

Etwa 130 Kinder erkranken hier zu Lande pro Jahr an AML. Noch vor 30 Jahren verlief diese Form der Leukämie bei Kindern fast immer tödlich. Durch die erfolgreichen Therapiestudien, die seit 1978 mit der Studienzentrale in Münster begonnen wurden, konnten die Überlebenschancen der betroffenen Kinder auf mittlerweile fast 60 Prozent verbessert werden.

Jetzt geht es darum, auch den übrigen 40 Prozent der kleinen Patienten langfristig zu helfen. Um dies zu erreichen, wurde im neuen Studienkonzept der Therapieoptimierungsstudie erneut die Dosisintensität der Chemotherapie verstärkt. Dieses ist nach Angaben von Creutzig und Reinhardt durch die besondere "Verpackung" eines wirksamen Medikaments, dem Daunorubicin, in eine Fetthülle, den sogenannten Liposomen, möglich. Ansonsten wäre das Risiko der Nebenwirkungen, insbesondere einer gefürchteten Herzschädigung, zu groß.

Außerdem wurde als weiteres Medikament das so genannte "2-Chloro-2-Deoxyadenosin (2-CDA)", für Patienten der Hochrisikogruppe eingeführt. Die intensive zytostatische Therapie stellt hohe Anforderungen an die Behandelnden, insbesondere was die Beherrschung und Vermeidung der mit der Therapie verbundenen Nebenwirkungen betrifft. 


WANC 26.07.04/idw

 
 
 
 
 
 
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