Foto: Stock photo
Auch Alkoholmißbrauch lässt die Zahl der Leberkarzinome steigen (Foto: Stock photo)
> Primäre Leberkarzinome: Rapide Zunahme

Primäre Leberkarzinome haben sich in
den letzten 30 Jahren verdreifacht. Zugenommen haben die
diagnostizierten Krebserkrankungen nicht nur aufgrund der höheren
Lebenserwartungen und der verbesserten Erkennungsmöglichkeiten.
Experten warnen, dass Infektionen mit Hepatitis C, Alkoholmissbrauch
und Fettsucht entscheidend zur Zunahme der Erkrankungen beigetragen
haben.
Primärtumore entstehen häufig als Folge einer Zirrhose, die ihrerseits
mit den vorgenannten Risikofaktoren in Zusammenhang steht. Matt Seymour
von der University of Leeds berichtet, dass immer mehr Patienten mit
einer Zirrhose und daher auch häufiger mit primären Leberkarzinomen
behandelt werden. Dieser Trend werde sich wahrscheinlich fortsetzen. Die Deutsche Krebsgesellschaft betont, dass sich in den letzten 20
Jahren die Zahl der Neuerkrankungen sowohl bei Männern als auch bei
Frauen verdoppelt hat. Inzwischen sind jedes Jahr sieben bis acht von
100.000 Menschen hierzulande betroffen. Das bedeutet derzeit jährlich
ca. 6000 an dieser Krebsart erkrankte Menschen. Das Problem: Etwa 7 von 10 Leberzellkarzinomen werden erst in
fortgeschrittenen Stadien festgestellt. Die Aussicht auf Heilung ist in
diesen Fällen ungünstig. Es komme zu einer langen Verzögerung zwischen dem Bestehen der
Risikofaktoren und dem Einsetzen einer Krebserkrankung. Es könne 20 bis
40 Jahre dauern, bis nach einer Hepatitis C-Infektion ein Leberkrebs
entsteht. Auch wenn die Infektionszahlen derzeit rückläufig seien,
werde es noch einige Jahre dauern bis die Anzahl der Folgeerkrankungen
ebenfalls sinkt. Fettsucht wird derzeit als eine der Hauptursachen für Erkrankungen der
Leber angesehen. Zirrhosen, die durch hohen Alkoholkonsum entstehen,
haben in den letzten Jahren extrem zugenommen. Wird eine Erkrankung
früh genug behandelt, kann der gesundheitliche Schaden rückgängig
gemacht und das Krebsrisiko reduziert werden. Viele Menschen mit
Hepatitis C wissen jedoch nicht, dass sie das Virus in sich tragen. 
 WANC 21.08.09/ Quelle: Cancer Research UK, pte
 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS