Tumorzelle
Krebszellen: Früherkennung von Darm- und Gebärmutterhalskrebs hat den höchsten Nutzen für die Patienten
> Krebsvorsorge: Nicht alles ist sinnvoll
Nicht alle
Vorsorgeuntersuchungen sind sinnvoll, behauptet die Stiftung
Warentest. Sie hat Methoden zur Krebsfrüherkennung bewertet und
kommt zu dem Ergebnis, dass nicht alle Untersuchungen zur
Früherkennung einen Nutzen bringen.


Der jüngste
Gesetzesentwurf zur Gesundheitsreform sieht vor, dass Tumorpatienten
für die Therapie mehr zuzahlen sollen, wenn sie
Früherkennungstests nicht wahrnehmen. Doch nicht alle Tests zur
Krebsvorsorge sind wirklich sinnvoll und andere verlängern nur
das Leiden - da die Diagnose die Therapiemöglichkeiten nicht
verbessert - wie die Stiftung Warentest in ihrem Buch
"Untersuchungen zur Früherkennung – Krebs. Nutzen und
Risiken" erläutert. In dem Buch beschreibt die Stiftung die
Vor- und Nachteile der einzelnen Vorsorgeuntersuchungen und
formuliert anhand der Kriterien Treffsicherheit, Nachweis des Nutzens
und Bewertung des Risikos eine zusammenfassende Bewertung.



Beispielsweise verursacht
Prostatakrebs in den meisten Fällen erst spät Beschwerden.
Männer, deren Prostata regelmäßig abgetastet oder mit
Ultraschall untersucht wurde oder die einen PSA-Test haben machen
lassen, gehen das Risiko ein, jahrelang mit einer Krebsdiagnose zu
leben, ohne dass eine Therapie jemals notwendig geworden wäre.
Ob die Früherkennung einen Nutzen hat, ist unbewiesen. Die
meisten Männer sterben mit, nicht an dem Tumor.



Besser ist die Situation bei
der Früherkennung von Brustkrebs, Darmkrebs und
Gebärmutterhalskrebs. Hier ist für einzelne Methoden ein
Nutzen belegt. Die Mammographie ist ein Beispiel, dass dieser Nutzen
von der individuellen Situation der Frau abhängen kann. Je nach
Alter schwankt die Genauigkeit der Diagnosen. Bei Frauen unter 50
Jahren stehen dem Nutzen gewichtige Risiken und häufige falsche
und unnötige Befunde gegenüber, mit steigendem Alter
verbessert sich diese Bilanz aber. Einen höheren Nutzen für
alle Patienten bringen hingegen etwa die Früherkennung von
Darmkrebs sowie von Gebärmutterhalskrebs.



WANC 20.10.06 Quelle: "Untersuchungen
zur Früherkennung - Krebs. Nutzen und Risiken", Stiftung
Warentest, 19,90 Euro

 
 
 
 
 
 
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