> Erhöhen Blutdrucksenker das Krebs-Risiko?
Hoher Blutdruck wird meist mit
Medikamenten behandelt. Diese sollen dafür sorgen, dass Herz und die
anderen Organe nicht von der Hypertonie geschädigt werden. Doch die
Medikamente sind nicht ohne Nebenwirkungen – manche, wie Müdigkeit und
Schwindelgefühl beim Aufstehen – sind eher harmlos. Andere – wie
Depressionen, sexuelle Funktionsstörungen, Nierenschäden, Diabetes –
sind eher gefährlich – sogar lebensgefährlich. Jetzt sagen
Wissenschaftler, dass Blutdrucksenker sogar für Krebs verantwortlich
sein könnten.
Die Einnahme von Blutdrucksenkern geht mit einem leicht erhöhten Risiko
einer Krebserkrankung einher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie.
Allerdings schränken die Forscher ein, dass sie für einzelne
Medikamente die Risiken nicht genau zu bestimmen sein. Das lasse die
Datenbasis nicht zu. In der Studie wurden Blocker der so genannten Angiotensin-Rezeptoren
(ARB) untersucht. Eingesetzt werden die Mittel neben Bluthochdruck auch
bei Herzproblemen und diabetischen Nierenleiden. Bei Merck&Co (in
Deutschland MSD) gehört das Blockbuster-Mittel "Cozaar" und bei
Novartis "Diovan" zu der untersuchten Medikamentengruppe. Die Analyse
hatte sich jedoch vor allem auf das Mittel "Micardis" von Boehringer
Ingelheim konzentriert. Boehringer Ingelheim widersprach denn auch gleich dem Studienergebnis.
Klinische Studien mit über 50.000 Patienten hätten ein gutes
Sicherheitsprofil des Medikaments gezeigt. Die Forscher der Case Western Reserve Universität in Cleveland, Ohio,
hatten in ihrer neuen Studie die Daten zehntausender Patienten
ausgewertet. Von den mit ARB behandelten Menschen entwickelten 7,2%
eine neue Krebserkrankung, während es in der Kontrollgruppe lediglich
6% waren.   WANC 17.06.10, Quelle: Lancet Oncology
 
 
 
 
 
 
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