Sonne: Verbrennungen im Kindesalter vermeiden
> Den richtigen Umgang mit der Sonne lernen
Intensive Sonnenbestrahlung kann Hautkrebs fördern. Die drei Hauptformen von Hautkrebs sind das maligne Melanom, das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. In den letzten Jahrzehnten stieg die Zahl der dokumentierten Neuerkrankungen dieser Krebsarten stetig an.

Als Hauptursache gelten (neben verstärkten Anstrengungen bei der Früherkennung und der vollzähliger werdenden Erfassung durch Krebsregister) ein verändertes Freizeitverhalten und eine damit einhergehende zunehmende Belastung mit UV-Strahlen.

Beim malignen Melanom ist eine zeitweilig stark erhöhte ("intermittierende") UV-Belastung der wichtigste Risikofaktor. Insbesondere für Sonnenbrände in der Kindheit als Marker einer zu starken UV-Belastung konnte ein erhöhtes Risiko nachgewiesen werden. Die Empfindlichkeit gegenüber der UV-Strahlung hängt stark vom Hauttyp ab, hellhäutigere Menschen tragen ein höheres Risiko. In Deutschland traten im Jahr 2000 circa 11.500 Erkrankungen an dieser Tumorform auf. Das maligne Melanom, das sich aus den pigmentbildenden Zellen der Haut, den Melanozyten, entwickelt, ist für einen Großteil der Sterbefälle an Hautkrebs verantwortlich.

Sehr viel häufiger (aber viel seltener schwerwiegend verlaufend) sind Hautkrebsarten, die sich aus anderen Zellen der Haut entwickeln, wie Basalzell- und Plattenepithelkarzinom. Bei ihnen spielt die Summe der UV-Belastung aus natürlicher und künstlicher Strahlung die größere Rolle, insbesondere für das Plattenepithelkarzinom ist der Zusammenhang unzweifelhaft.

Zur Prävention von Hautkrebserkrankungen sind die Vermeidung von Risikofaktoren, eine kontinuierliche Weiterführung der bisherigen Aufklärungsarbeit sowie eine verstärkte Früherkennung (Hautkrebs ist nahezu zu 100 Prozent heilbar, wenn er früh erkannt wird) erforderlich. Im Mittelpunkt steht dabei die Vermittlung von Wissen über die Gefahren der natürlichen und künstlichen UV-Strahlung und der richtige Umgang mit Sonne und Solarien.

Die sekundäre Prävention hat die Erkennung von Erkrankungen im Frühstadium und der damit verbundenen besseren Heilungschancen zum Ziel. Hautkrebs ist früh erkannt nahezu zu 100% heilbar und verschiedene Studien in Europa zeigen, dass Früherkennungskampagnen nachweislich die Entdeckung maligner Melanome in einem frühen Stadium erhöhen. Bereits seit 1971 ist die Hautkrebsfrüherkennung speziell für das Melanom Bestandteil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Eine Hautkrebsfrüherkennung innerhalb dieses Angebotes wird derzeit für Frauen ab einem Alter von 30 Jahren und für Männer ab 45 Jahren jährlich angeboten.

Im Jahr 2002 haben 48,8 % der anspruchsberechtigten Frauen (20 Jahre und älter) und 20,4 % der anspruchsberechtigen Männer (45 Jahre und älter) die gesetzliche Krebsfrüherkennung in Anspruch genommen (ZI, Teilnahmeschätzung für das Jahr 2002, Köln 2003). Auch in der Gesundheitsuntersuchung für Versicherte ab dem 36. Lebensjahr (Check-up) sind eine körperliche Untersuchung, Beratung sowie der Hinweis auf die regelmäßige Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen vorgesehen.


Neben den Maßnahmen der Krebsfrüherkennung ist die Selbstbeobachtung bzw. die Beobachtung durch die Partnerin oder den Partner wichtig, um Veränderungen der Haut (z. B. Neuentstehung oder Veränderung von Pigmentmalen) frühzeitig zu entdecken und bei Verdacht einen Arzt aufzusuchen. Die höhere Mortalität der Männer an allen Hautkrebsarten spricht dafür, dass diese sich der rechtzeitigen Früherkennung entziehen. Daher sollte die Motivation zu einer höheren Inanspruchnahme von Hautkrebsfrüherkennungsuntersuchungen bei Männern und auch bei älteren Menschen in Zukunft besonders gefördert werden.

Auch der fortschreitenden Ausbau der Hautkrebsregistrierung wird in dem GBE (Gesundheits-Bericht-Erstattung)-Heft empfohlen: "Diese stellt die Voraussetzung für die Be-obachtung von zeitlichen Trends und regionalen Häufigkeitsunterschieden dar und ermöglicht die Beurteilung der Wirksamkeit von Therapie- und Präventionsstrategien."


WANC 16.07.04
Das GBE-Heft 22 "Hautkrebs" kann kostenlos schriftlich angefordert werden: Robert Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Seestraße 10, 13353 Berlin, Fax 01888 - 754-3513, E-Mail gbe@rki.de

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS