Hautkrebs
Hautkrebs: Geändertes Freizeitverhalten führt zu mehr UV-Belastung und damit zu mehr Hautkrebs (Foto: pte)
> Hautkrebs: 35-Jährige besonders gefährdet
Hautkrebs ist die häufigste
Krebserkrankung weltweit. In Deutschland gibt es derzeit mindestens
870 000 Hautkrebs-Patienten. Seit 1970 hat sich die
Neuerkrankungsrate annähernd versechsfacht. Die Ursache: ein
geändertes Freizeitverhalten mit Sonnenurlauben rund um das Jahr
sowie häufige Solarienbesuche.


„Bisher hatte keine Generation ein so
hohes Hautkrebsrisiko wie die der heute 35-Jährigen“, warnt
Prof. Dr. Eckhard Breitbart, zweiter Vorsitzender der
Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Der
Gemeinsame Bundesausschuss hat zum 1. Juli 2008 die
Einführung eines bundesweiten qualitätsgesicherten
Hautkrebs-Screenings für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren
beschlossen. Rund 45 Millionen Versicherte (24 Millionen
Frauen und 21 Millionen Männer) haben künftig alle
zwei Jahre ein Anrecht auf die Untersuchung. Diese wird als
„standardisierte Ganzkörperuntersuchung“ durchgeführt.
Außerdem klärt der untersuchende Arzt den Patienten über
den Stellenwert von Krebs-Früherkennungsuntersuchungen anderer
Organe auf.



Neben der Früherkennung von
Hautkrebs ist vor allem auch die Vermeidung dieser Erkrankung von
größter Bedeutung. Denn es gibt nur einen
Haupt-Risikofaktor für Hautkrebs: die UV-Strahlung – sowohl
die natürliche aus der Sonne als auch die künstliche aus
Solarien. „Nach vorsichtigen Schätzungen müssen wir in
Deutschland von rund vier Millionen regelmäßigen
Sonnenstudio-Nutzern sowie von weiteren 12 Millionen
gelegentlichen Nutzern ausgehen“, so Breitbart. „Diese Menschen
haben ein deutlich erhöhtes Risiko, im späteren Leben an
Hautkrebs zu erkranken.“ Das Risiko steigt insbesondere dann, wenn
die Sonnenbanknutzung vor dem 30. Lebensjahr begonnen wurde.
Daher warnen Deutsche Krebshilfe und ADP nachdrücklich davor,
künstliche UV-Strahlung für kosmetische Zwecke zu nutzen.



„Es gibt kein ’gesundes Sonnen’
im Solarium“, erläutert Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer
der Deutschen Krebshilfe. Nicht einmal die Beschränkung der
Bestrahlungsstärke in einem Sonnenstudio sei ein ausreichender
Schutz: Der Maximalwert von 0,3 W/m3
entspricht der Strahlung der Äquatorsonne um die Mittagszeit.
„Das für 2009 geplante gesetzliche Sonnenstudio-Nutzungsverbot
für junge Menschen unter 18 Jahren ist ein wichtiger
Schritt für die Prävention“, so Nettekoven.



Jedes Jahr erkranken in Deutschland
rund 140 000 Menschen neu an Hautkrebs, 15 000 davon
am besonders gefährlichen Malignen Melanom, dem sogenannten
schwarzen Hautkrebs. Dieser führt bei 2300 Betroffenen
jährlich zum Tode. Die häufigeren „weißen“
Hautkrebserkrankungen, wie das Basalzellkarzinom und das
spinozelluläre Karzinom, bilden hingegen keine Metastasen und
sind somit heilbar. Außer dem Leid der Betroffenen verursachen
die steigenden Erkrankungszahlen des Hautkrebses auch hohe Kosten im
Gesundheitssystem.



WANC 10.03.08

 
 
 
 
 
 
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