Neuer HIV-Impfstoff: Vielversprechend

Menschen, die an der Immunschwächekrankheit Aids erkrankt sind, können heute erfolgreich behandelt werden. Die verfügbaren HIV-Medikamente verhindern in den meisten Fällen erfolgreich, dass sich das Virus vermehrt und den Körper schädigt. Eine Heilung ist zwar damit nicht möglich, aber laut Deutscher Aids-Hilfe „eine fast normale Lebenserwartung“. Jetzt gibt es Hoffnungen, dass es sogar bald einen Impfstoff gegen das HI-Virus geben könnte. 


Die Suche nach einem Impfstoff gegen das humane Immundefizienz-Virus (HIV) dauert jetzt etwa 30 Jahre. Mittlerweile wurden rund 200 Impfstofkandidaten in klinischen Studien geprüft. Ergebnis: nur mäßige und vorübergehende Wirkungen. Also insgesamt: Enttäuschung. Das Problem bei der Entwicklung: Das Virus verändert sich rasch, die vom Immunsystem als Reaktion auf die Impfung produzierten Antikörper erkennen das Virus nicht mehr. 


Den Durchbruch könnte jetzt ein sogenannter Mosaik-Impfstoff geschafft haben. Mosaik deshalb, weil er unterschiedliche Varianten des HI-Virus enthält. Bezeichnet werden die Bestandteile von den Ärzten des Beth Israel Deaconess Medical Center, die die Studie durchführten, als ein Kanaren-Pockenvirus in drei verschiedenen HIV-Versionen, sowie ein sogenannter Booster - erhöht das Vorhandensein eines Wirkstoffes im Blut und ein Eiweiß der Oberfläche eines HI-Virus.


Getestet wurden sieben verschiedene Varianten dieses Mosaik-Impfstoffes - und zwar sowohl an Affen wie an Menschen. Als erfolgreichster Kandidat bei einer Impfung von 393 gesunden, nicht HIV-infizierten Menschen erwies sich der mit dem Namen Ad26. Dieser erreichte zu 80% eine Antikörper-Reaktion gegen das HI-Virus. 


Bei dem Test an Rhesusaffen zeigte der Impfstoff einen 67-prozentigen Schutz vor eine HIV-Infektion (genau genommen gegen das SHI-Virus, das dem HI-Virus beim Menschen gleichkommt).


Weil die Ergebnisse nach Ansicht der Wissenschaftler so erfolgversprechend sind, wird der Mosaik-Impfstoff nun in Afrika bei rund 2.600 jungen Frauen (Alter zwischen 18 und 35) eingesetzt. Ob der Impfstoff tatsächlich von einer HIV-Infektion schützen kann, werden erste Ergebnisse frühestens 2021 belegen.


10.7.2018 cs / Quelle: The Lancet





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/hiv-mosaik-impfstoff-10-9-2018.php
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