Herpes Zoster macht dem Herz Probleme

Herpes Zoster - auch Gürtelrose genannt - ist ein Infektionskrankheit, die sich durch einen schmerzhaften Hautausschlag äußert. Verursacher ist ein Virus (Varicella-zoster-Virus), das auch für das Entstehen von Windpocken verantwortlich ist . Dabei treten die Windpocken zuerst auf und oft erst Jahre später die Gürtelrose, weil die Erreger im Körper verbleiben und auf eine Gelegenheit warten - z.B. bei einem geschwächten Immunsystem, um wieder aktiv zu werden. Untersuchungen zeigen nun, dass Herpes Zoster weitere Gefahren birgt. Die Gürtelrose führt Probleme mit dem Herzen und der Blutversorgung im Gepäck: Die Infektionskrankheit begünstigt Herzinfarkte und Schlaganfälle. 


Dass Herpes Zoster nicht nur Haut und Nervenstränge schädigt, vermuten Ärzte schon seit längerem. Britische Mediziner von der  London School of Hygiene & Tropical Medicine haben die Daten von 41954 Patienten/innen mit Herpes Zoster und Schlaganfall sowie von 24237  Patienten/innen mit Herpes Zoster und Herzinfarkt ausgewertet. Erfasst wurden diese Daten von über 65jährigen in der Zeit von Anfang 2006 bis Ende 2011. Innerhalb der ersten Woche nach Ausbruch der Gürtelrose erhöhte sich das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden um das 2,37-Fache. Die Gefahr für einen Herzinfarkt stieg um das 1,7-Fache.


Nach der ersten Woche nahm das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt nach und nach ab. Bei Schlaganfall nach vier Wochen auf das 1,6-Fach und bei Herzinfarkt auf das 1,25-Fache. Nach 12 Wochen war es bei Schlaganfall immer noch um das 1,2-Fache und bei Herzinfarkt um das 1,07-Fache erhöht. Insgesamt dauerte die Steigerung der Erkrankungsgefahr rund 6 Monate an, normalisierte sich aber nach spätestens 52 Wochen. 


Überraschenderweise bot die Impfung gegen Gürtelrose keinen wirksamen Schutz vor Schlaganfall oder Herzinfarkt. Geimpfte Personen erkrankten laut Studie kaum seltener aus ungeimpfte. 


Da die neue Studie an älteren Menschen durchgeführt wurde, könnte sich die Vermutung aufdrängen, dass nur ältere Menschen an einem erhöhten Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko leiden. Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Mediziner vom University College of London haben bereits 2014 Ergebnisse einer Studie zum Zusammenhang von Herpes Zoster und kardiovaskulären Erkrankungen präsentiert. Insgesamt wurden die Gesundheitsdaten von 319803 Personen verglichen. Auch in dieser Untersuchung erhöhte Gürtelrose das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall und zwar um 9 bis 21%. 


Gefährdet waren allerdings insbesondere Patienten, die in jüngeren Jahre - in einem Alter unter 40 Jahren - an Gürtelrose erkrankten. Bei diesen lag die Gefahr für einen kardiovaskulären Zwischenfall um zwischen 13% und 336% über dem von Personen, die nicht an Herpes Zoster erkrankt waren. 


28.12.2015/ Quelle: PLOS Medicine





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/herpes-zoster-28-12-15.php
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