Wie wird das Coronavirus übertragen?

Die Übertragung des Virus erfolgt hauptsächlich von Mensch zu Mensch und bei direktem Kontakt. Eine Übertragung von Tier zu Mensch halten die meisten Experten für eher unwahrscheinlich. Nutztiere wie Schweine und Hühner sollen nicht mit SARS-CoV-2 infizierbar sein. Dafür, dass sich Menschen bei Hunden oder Katzen mit SARS-CoV-2 infiziert haben, wurden bisher keine Belege gefunden.


Man kann davon ausgehen, dass das Virus über die Schleimhäute von Mund und Nase durch Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen abgegeben werden, in unseren Körper gelangt. Es scheint aber möglich, dass sich die Viren in Aerosolen (Flüssigkeitspartikel) festsetzen, die sogar über größere Abstände - deutliche weiter als zwei Meter - hinweg getragen werden können.


Die Bundesanstalt für Risikobewertung (BfR) schließt aber nicht aus, dass eine Übertragung über Kontakt- oder Schmierinfektionen stattfinden kann. Hierbei gelangen Erreger, die sich auf den Händen befinden, an die Schleimhäute der Nase oder des Auges, wo sie zu einer Infektion führen können. Dass sich Erreger auf Oberflächen, z.B. von Türklinken, Bargeld, Smartphones, Verpackungen, Geldautomaten, Sitzen etc., überhaupt halten können, wurde lange bezweifelt. Inzwischen sagt das BfR zwar, dass keine Infektionen über diesen Übertragungsweg bekannt sind, aber es erscheint immerhin möglich.


Nicht bekannt sind bisher auch Infektionen, die über Lebensmittel übertragen werden. Coronaviren können durch direktes Niesen oder Husten auf Backwaren, Obst und Gemüse oder Wurst und Fleisch gelangen, sich dort aber nicht vermehren, weil sie dazu einen lebendigen Wirt benötigen. Eine Kontamination von Fleisch oder Fleischwaren mit Coronaviren kann auch während der Schlachtung oder bei der Fleischzerlegung und -verarbeitung erfolgen. Das BfR geht aber davon aus, dass die Gefahren durch die Einhaltung der Hygieneregeln minimiert werden.


Wie lange das Virus infektiös bleibt, weiß man auch nicht so genau. Darauf nehmen Temperaturen, Feuchtigkeit in der Luft und die Art der Oberfläche Einfluß. Untersuchungen in Laboren haben ergeben, dass das Virus bis zu 3 Stunden als Aerosol, bis zu 4 Stunden auf Kupferoberflächen, bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu 2-3 Tagen auf Edelstahl und Plastik infektiös bleiben kann. Australische Forscher haben ebenfalls im Labor ermittelt, dass SARS-CoV-2 bei 20°C noch bis zu 28 Tage auf Oberflächen wie Glas, Edelstahl und Papier nachweisbar war.


Die Infektiösität des Virus leidet unter höheren Temperaturen. Bei niedrigeren wird sie verlängert. Bei einer Studie mit sehr hohen Viruskontzentrationen blieb das Virus auf Fisch, Hühner- und Schweinefleisch nach 3 Wochen Lagerung bei 4°C, -20°C und - 80°C noch infektiös, wobei sich die Virusmenge nur wenig reduziert hatte.


Probleme hat das Virus mit fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen sowie Wasch- und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Man hält es für wahrscheinlich, dass diese Stoffe die Oberfläche des Virus beschädigen und es dadurch inaktiv wird. Das dürfte auch bei Temperaturen von 60 Grad und mehr der Fall sein, mit dem Geschirr gewaschen und getrocknet wird.


 


23.2,2021/Quelle: Bundesregierung, RKI, Medizinische Hochschule Hannover, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, BfR





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/corona-uebertragung-23-2-2021.php
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