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Masen sind keine harmlose Kinderkrankheit, deshalb sollte die Schutzmöglichkeit durch Impfen genutzt werden, fordern Impfbefürworter (Foto: GSK)
> Masern: Von tickenden Zeitbomben und Impfdefiziten
Sind Masern ein vermeidbares
Gesundheitsrisiko? Nach der Ansicht viele Impfbefürworter ja. Denn es
müssten sich nur über 95% aller Bundesbürger impfen lassen. Eine Quote,
die bisher nicht erreicht wird. Kritiker sehen dieses Ziel
sowieso problematisch. Sie unterstellen eine vorgetäuschte Sicherheit durch die
Impfung und mahnen an, die Risiken und Nebenwirkungen, die der
Impfschutz mit sich bringe, genauer zu bewerten.
In Deutschland erkrankten in den ersten 15 Wochen des Jahres 2010
bereits 219 Personen an Masern, von denen 35 im Krankenhaus behandelt
werden mussten. „Das erinnert daran, dass Masern keine harmlose
Kinderkrankheit sind und die Schutzmöglichkeit durch die Impfung
genutzt werden sollte“, warnt Reinhard Burger, Vizepräsident des Robert
Koch-Institut. Die Ständige Impfkommission empfiehlt zwei
Masernimpfungen im zweiten Lebensjahr und fordert generell dazu auf,
Impfungen vor dem 18. Geburtstag nachzuholen, wenn sie nicht zum
empfohlenen Zeitpunkt durchgeführt werden konnten. Die meisten Erkrankungsfälle in diesem Jahr wurden bisher aus
Nordrhein-Westfalen und Berlin übermittelt und sind hauptsächlich auf
Ausbrüche in Schulen und nachfolgend Ansteckungen von
Geschwisterkindern und anderen Haushaltskontakten der Schüler
zurückzuführen. Von einem Masernausbruch in Hamburg führte im
vergangenen Jahr eine Infektkette nach Bulgarien, wo seitdem mehr als
14.000 Personen an Masern erkrankten und 18 Patienten starben. Aus
diesem Geschehen wurden in diesem Jahr bereits Fälle in andere
europäische Staaten sowie auch zurück nach Deutschland „exportiert“.
Solche Infektketten können durch molekularbiologische Analysen belegt
werden, wie sie insbesondere im Nationalen Referenzzentrum für Masern
durchgeführt werden, das am RKI angesiedelt ist. Der schwerste Masernausbruch in der jüngeren Vergangenheit fand 2006 in
Nordrhein-Westfalen statt. Damals erkrankten rund 1.700 Personen, 15 %
mussten ins Krankenhaus, zwei Kinder starben, eines davon hatte sich
als Säugling infiziert, ein weiteres konnte wegen eines Immundefektes
nicht geimpft werden, beide starben an Masernkomplikationen mit
Hirnbeteiligung ("MIBE"). Ende 2009 wurde bekannt, dass ein Kind, das
sich als Säugling 2006 in NRW angesteckt hatte, an einer anderen
Komplikation mit Hirnbeteiligung ("SSPE") erkrankt ist, die immer
tödlich endet. Säuglinge und Patienten mit Immundefekten können nicht
gegen Masern geimpft werden. Diese Fälle machen deutlich, dass man mit
einer Impfung auch die Menschen in seiner Umgebung schützt. Da Masernviren nur bei Menschen vorkommen, ließe sich die Erkrankung
durch eine ausreichende Impfquote (95 % für beide Impfungen) ausrotten,
meint das Robert Koch-Institut. Spitzenreiter bei der zweiten
Masernimpfung sind mit 94 % Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen, das
schwächste Bundesland liegt hier bei knapp 85 %. Die Impfquoten sind in
den vergangenen Jahren praktisch in allen Bundesländern für alle
Schutzimpfungen kontinuierlich gestiegen oder auf hohem Niveau konstant
geblieben. „Das zeigt nicht nur die hohe Impfbereitschaft bei Eltern
und Ärzten, sondern auch das große Engagement des Öffentlichen
Gesundheitsdienstes bei der Förderung des Impfgedankens, das weiter
aufrechterhalten und ausgebaut werden muss“, meint Burger. Unumstritten ist diese Meinung nicht: Kritiker betonen beispielsweise,
dass eine Impfung die lebenslange Immunität verhindere. Diese könne nur
eine echte Masernerkrankung liefern. Deshalb liefere die Impfung nur
eine vorgetäuschte Sicherheit. Denn gerade älteren Menschen fehle die
Immunität. Langfristig sei es also nicht möglich, die Bevölkerung vor
Masern durch eine Impfung zu schützen. Im Gegenteil: Es lauere durch
die Impfung eine Art Zeitbombe. Außerdem weisen sie auf einen beklagenswerten Umstand hin: Säuglinge
ehemals erkrankter Mütter seien in den ersten Monaten auf natürliche
Art geschützt, Kinder geimpfter Mütter nicht. Das medizinische Fachblatt „Klinische Pädiatrie“ (Weigl A, Puppe W,
Belke O, Neususs J, Bagci F, Schmitt HJ., The descriptive epidemiology
of severe lower respiratory tract infections in children in Kiel,
Germany, Klin Padiatr. 2005 Sep-Oct;217(5):259-67) hat eine Studie der
Universitäten Kiel und Mainz veröffentlicht, die zeigt, dass Säuglinge
und Kleinkinder von Müttern, die selbst gegen Masern geimpft waren,
häufiger an schweren Atemwegsinfektionen erkranken als die von
ungeimpften. Die schweren Atemwegsinfektionen werden durch sogenannte RS-Viren
(RSV=respiratory syncitial virus) hervor gerufen. Da das Masern-Virus
als auch das RS-Virus zur selben Familie der Paramyxoviren gehören,
vermuten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Einführung der
Masernimpfung im Jahr 1973 und den jetzt auftretenden Erkrankungen.
Geringere Masern-Impfraten verringern anscheinend die Anfälligkeit für
schwere kindliche Atemwegsinfektionen, die eine Klinikeinweisung
erforderlich machen. Das ist in anderen Ländern wie USA,
Grossbritannien und Schweden ähnlich festzustellen. Es gibt aber noch ein anderes Problem, das eine wirkliche Einschätzung
vom Sinn oder Unsinn des Impfens behindert: Impfschäden sind nur schwer
feststellbar. Oft lässt sich nur schwer ein Zusammenhang zu den
Impfungen belegen. Seit einiger Zeit wird  kontrovers über den
Zusammenhang zwischen der MMR- Impfung und dem Auftreten von Autismus
und Morbus Crohn- ähnlichen Krankheit diskutiert. Experten vermuten, dass die MMR Impfung Wechselwirkungen zwischen den
Impfviren und dem Immunsystem herauf beschwört, was in der Folge zu
Entzündungen von Nerven oder Nervenschäden führen kann. Begründung: Bei
austistischen Kindern werden häufig hohe Antikörper gegen
Myelinscheiden(fetthaltige Schutzhülle) der Nerven und gleichzeitig
hohe Antikörper gegen Masernviren gefunden. Die John Hopkins Universität, USA, überlegt, ob eine Impfung in Zukunft nicht auf Risikogruppen beschränkt werden sollte. WANC 26.04.10, Quelle: Robert Koch-Institut, impfschaden.de, Die Welt
 
 
 
 
 
 
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