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Ausreichender Schlaf ist bei einer Erkältung das beste Mittel zur Wiederherstellung der Kräfte (Foto: DAK/Wigger)
> Erkältung: Vorsicht Herzmuskelentzündung
Eine Erkältung – die ist doch schnell
überstanden. Denkt man. Doch wer die Erkältung nicht auskuriert und
sich nicht schont, kann mit dem Feuer spielen. Denn in Folge einer
bereits abgeklungenen Erkältung tritt besonders häufig eine
Herzmuskelentzündung auf. Die äußert sich anfangs durch
Unregelmäßigkeiten im Herzschlag und körperlicher Schwäche. Im
ungünstigsten Falle kann daraus eine chronische Herzschwäche entstehen.
„Wenn Patienten daher nach einem durchgemachten grippalen Infekt oder
einer Durchfallerkrankung Herzrasen oder Herzstolpern verspüren oder
bereits bei kleinen Anstrengungen in Atemnot geraten, sind dies
möglicherweise Anzeichen einer Entzündung des Herzmuskels. Um mögliche
lebensgefährliche Komplikationen zu vermeiden, sollte die Erkrankung so
früh wie möglich ärztlich behandelt werden", rät Dr. Norbert Smetak,
Vorsitzender des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen (BNK). Durch die Entzündung des Herzmuskels, eine so genannte Myokarditis, die
auch den Herzbeutel betreffen kann, kommt es zu einer Störung und
Schwächung der Kontraktionsfähigkeit des Herzens. „Die Myokarditis wird
in erster Linie durch Viren und Bakterien verursacht. In 80% der Fälle
wird die Erkrankung durch so genannte Coxsackie-Viren ausgelöst, die
auch häufig die Ursache für Erkältungen sind", erklärt Smetak. „Andere
mögliche Auslöser sind Adeno-, Influenza-, Masern- und Herpesviren,
Bakterien, wie Borrelien und die Erreger von Scharlach und Diphterie,
aber auch Medikamente oder Drogen." Gelingt es dem Körper nicht, die Viren aus dem Herzmuskel zu entfernen
oder die Infektion zu beherrschen, entsteht eine anhaltende chronische
Entzündungsreaktion, die den Herzmuskel weiter schädigt. Bei diesen
Patienten kommt es meistens zu einer chronischen Herzschwäche bzw. der
Entwicklung einer chronisch entzündlichen Herzsmuskelerkrankung
(inflammatorische Kardiomyopathie). Die Herzschwäche und die Herzrhythmusstörungen bei einer
Herzmuskelentzündung können medikamentös behandelt werden. „Wird die
Erkrankung von Viren ausgelöst, lassen sich diese nicht unmittelbar
bekämpfen, bei einer bakteriellen Ursache werden Antibiotika
verabreicht", erläutert der Arzt. „Der wichtigste Beitrag des Patienten
selbst ist körperliche Schonung." Um einer Herzmuskelentzündung vorzubeugen, ist es wichtig, sich bei
einer Erkältung mit Fieber körperlich zu schonen. „Bei einem grippalen
Infekt, der nicht auskuriert wurde, kann es sonst zu einer Infektion
des Herzmuskels über das Blut kommen. Sportliches Training oder
körperliche Anstrengung sollten bei einem grippalen Infekt oder einer
Durchfallerkrankung vermieden werden", empfiehlt der niedergelassene
Kardiologe. „Ausreichender Schlaf ist bei einer Erkältung das beste
Mittel zur Wiederherstellung der Kräfte." MA 25.01.10, Quelle: BDI / BNK
 
 
 
 
 
 
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