Schweinegrippe: Das Virus mutiert

Davor haben die Infektionsexperten
gewarnt: Das H1N1-Virus könnte sich verändern. Durch eine solche
Mutation, so die Befürchtung, werde es gefährlicher, ansteckender. Und:
Die Schweinegrippe werde in mehreren Wellen laufen und das Virus dabei
mehrere Mutationen durchlaufen – jedes Mal um ein Stück gefährlicher
und ansteckender. Eine erste Mutation hat das H1N1-Virus jetzt
durchgemacht. Wie groß die Gefahr tatsächlich ist, lässt sich aber noch
nicht beurteilen.
Aufgetreten ist das mutierte Virus in Europa
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum ersten Mal in Norwegen. Dort hat
bisher zwei Todesopfer gefordert. Ein weiterer Patient sei durch das
veränderte H1N1-Virus schwer erkrankt, berichtete die WHO. Doch die WHO wiegelt ab. Eine erhöhte Gefahr bestehe deshalb nicht. Die
Weltgesundheitsorganisation schätzt (Briefing Note 17" vom 20. November
2009), dass die Mutationen in Norwegen Einzelfälle sind und sich nicht
im Land verbreitet haben. Es sei vollkommen offen, ob mit der Mutation
wirklich ein schwererer Verlauf einhergehe, es gebe zahlreiche tödliche
Verläufe auch ohne diese Mutation. Mutationen sind laut WHO auch nicht neu und wurden schon Ende April
erstmals nachgewiesen – beispielsweise in Brasilien, China, Japan,
Mexiko, der Ukraine und den USA - und traten seither immer mal wieder
auf. Die Mutation wurde auch bei einigen milden Krankheitsverläufen
entdeckt. Die WHO schreibt im vorletzten Absatzes ihrer Briefing Note:
„Auch wenn weitere Untersuchungen im Gange sind gibt es derzeit keinen
Beleg, dass diese Mutation zu einem ungewöhnlichen Anstieg der
Infektionen oder einer größeren Zahl schwerer oder tödlicher Verläufe
führt". Das Virus mit dieser Mutation spricht nach Angaben der WHO auf die
antiviralen Medikamenten Oseltamivir und Zanamivir an. Auch scheinen
die verfügbaren Impfstoffe Schutz gegen das mutierte Virus zu
verleihen. Scheinen – denn bisher sind das vor allem Annahmen. Mittlerweile ist die Welle in Deutschland in vollem Gange. Wurden in
KW42 noch in 1270 Fällen das H1N1-Virus nachgewiesen, so waren es in
KW43 schon 2174, in KW44 6938, in KW45 17479 und in KW46 28512.
Schwerpunkte sind Mittel (West)- und Süddeutschland Weltweit sind nach Angaben der WHO mehr als 6.750 Menschen an der
H1N1-Infektion gestorben. Am 23.11. verzeichnete das RKI 41 Tote in
Verbindung mit der Schweinegrippe in Deutschland. Bei vier davon gab es
keine bekannte chronische Vorerkrankung, bei drei war das nicht
feststellbar. Das RKI betont, dass bei Todesfällen im Verlauf einer Erkrankung durch
die Neue Influenza A/H1N1 die akute Infektion in den meisten Fällen
einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf hat. Dies gelte auch und
insbesondere bei Patienten mit chronischen Grundkrankheiten, da hier
Mechanismen zur Kompensation der Folgen einer Influenza-Erkrankung
(z.B. einer akuten Herz-Kreislaufbelastung durch hohes Fieber) geringer
verfügbar sind. Konkret heist das, dass die Patienten in den
allermeisten Fällen nicht an der Grundkrankheit, sondern den Folgen der
Influenza-Erkrankung oder deren Komplikationen (z.B. Pneumonie)
sterben. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Influenza-Infektion und
Tod könne daher nicht immer nachgewiesen werden. WANC 24.11.09/ Quelle: RKI/WHO





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/24_11_schweinegrippe_h1n1.php
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