Raucher sind durch eine Grippe mehr gefährdet

Rauchen ist natürlich nicht gesund. Doch das ist
es nicht allein. Rauchen erhöht auch die Gefahren, sich mit anderen
Krankheiten zu infizieren. So müssen Raucher bei einer Ansteckung mit
Grippe-Viren mit schlimmeren Auswirkungen und Komplikationen rechnen
als Nicht-Raucher. Sie sind daher auch stärker gefährdet, infolge einer
Grippe-Infektion zu sterben, warnen die Lungenärzte der Deutschen
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
„Bei Rauchern kommt es offenbar zu einer unkontrollierten,
übersteigerten Immunreaktion bei der Abwehr der Influenza-Viren“,
erläutert Prof. Dr. Bernd Schönhofer, Chefarzt der Klinik für
Pneumologie und internistische Intensivmedizin am Krankenhaus
Oststadt-Heidehaus in Hannover. „Wer regelmäßig raucht, riskiert daher,
dass sein Immunsystem bei der Erregerabwehr entgleist, was das Risiko
von schweren Komplikationen wie einer Lungen-  oder
Herzbeutelentzündung und damit eines tödlichen Verlaufs erhöht. Im
Gegensatz zu Älteren und chronisch Kranken, die aufgrund ihres
schwächer werdenden Immunsystems durch Influenza-Viren stärker
gefährdet sind, besteht bei Rauchern das Problem darin, dass ihre
Immunabwehr unkontrolliert und unverhältnismäßig stark angefacht wird.
Ihr Immunsystem verhält sich quasi so, als ob es zu einem
Vorschlaghammer anstelle einer Fliegenklatsche greifen würde, um ein
Insekt zu vertreiben.“ Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten
Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale
und chronischer Raucherbronchitis (COPD) sich alljährlich gegen Grippe
impfen lassen. „Wir Lungenärzte raten aber auch langjährigen, bisher
nicht chronisch kranken Rauchern dringend zu einer Grippe-Impfung",
empfiehlt Schönhofer. „Denn Raucher neigen in der Regel zu häufigen
Erkältungen mit wiederholter Bronchitis, so dass ihre Lungen ohnehin
schon kleine, immer wieder auftretende Entzündungsherde aufweisen.
Demgegenüber wird durch die Schutzimpfung über eine erste Konfrontation
mit Bestandteilen der Grippe-Viren sichergestellt, dass die
Immunreaktion des Impflings nach einer tatsächlich erfolgten
Grippe-Infektion weniger heftig ausfällt als ohne Impfung.” Schönhofer weist darauf hin, dass so kann bei geimpften Rauchern
verhindert werden könne, dass ihr durch den Tabakkonsum sowieso schon
aus dem Gleichgewicht gebrachtes Immunsystem bei einer Ansteckung mit
Grippe extrem überreagiert und es zu schweren Komplikationen mit einem
lebensbedrohlichen oder gar tödlichem Krankheitsverlauf kommt.
Schönhofer: “Natürlich wäre es am besten, ganz auf das Rauchen zu
verzichten.“ WANC 21.10.10, Quelle: Bundesverband der Pneumologen, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/21_10_rauchen_grippe.php
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