Schweinegrippe: Impfung ohne Risiken?

Die Bundesregierung hat grünes Licht
für die wohl umfangreichste Impfaktion in Deutschland gegeben. Etwa 35
Mio. Menschen sollen ab Herbst gegen die Neue Grippe geschützt werden.
Alles gut? Impfexperten und Ärzteverbände warnen. Mögliche Risiken
würden vollkommen außer Acht gelassen.
Es war wie es immer ist. Nachdem das Bundeskabinett der Verordnung über
die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung bei
Schutzimpfungen gegen die neue Influenza A(H1N1) („Schweinegrippe")
zugestimmt hat, feierte sich Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt:
„Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz.“ Und: „ Jeder, der geimpft
werden möchte, wird eine Impfung bekommen.“ Dass zumindest die letzte Aussage der Wahrheit entspricht, dafür hat
die Regierung also gesorgt. Die Kassen übernehmen die Kosten der
Impfung für die erste Hälfte der Versicherten. Für die Kassen ergeben
sich Mehrausgaben von rd. 0,6 Mrd. Euro in 2009 und durch je 10 Prozent
zusätzliche Impfbeteiligung in 2010 weitere rd. 0,2 Mrd. Euro
Mehrausgaben. Für die zweite kommt das Staatssäckel auf, bezahlen also
wir Bürger über unsere Steuern. Die Durchführung und Organisation der Impfung ist Aufgabe der Länder.
Die Einzelheiten dazu werden jeweils zwischen den Ländern und den
Krankenkassen in so genannten Impfvereinbarungen geregelt. Die
Verordnung gibt einen Orientierungswert für die Impfvereinbarungen der
Kassen in Höhe von 28 Euro für die gesamten Kosten der zweimaligen
Impfung vor. Geimpft werden soll bei uns ab Oktober. In Australien bereits im
September. Doch mit was wird geimpft? Diese Frage stellen sich nicht
nur immer mehr Bürger, sondern auch Mediziner. Viele bezweifeln, dass
der Impfstoff auch sicher ist. Experten kritisieren vor allem, dass der Impftstoff nicht ausreichend
getestet wurde. Zwar hat es, dem Vernehmen nach, bei Tests in
Australien bisher keine „größeren“ Probleme gegeben. Was das genau
bedeutet, sagt niemand. In Deutschland haben die Studien, an denen
14.000 Menschen teilnehmen sollen, in verschiedenen Zentren begonnen.
Da bleibt nicht viel Zeit, mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu
erforschen. Das Ganze sein „ein Großversuch an der deutschen
Bevölkerung“, monierte der Pharmakritiker und Herausgeber des
“Arznei-Telegramms", Wolfgang Becker-Brüser im Spiegel. Impfexperten warnen, dass die Sicherheitstests der Musterimpfstoffe
nicht zureichen sind. Vor allem die kurze Zeit, über die die Studien
laufen, ist bedenklich. Ob in den wenigen Wochen die Verträglichkeit
und mögliche Nebenwirkungen wirklich erkannt werden können, lässt
Fragezeichen zu. Denn bei 35 Millionen Bundesbürgern könnten nach
bisherigen Erfahrungen theoretisch fast 350.000 Menschen eine
Impfreaktion zeigen, ohne dass dies in den vorangegangenen Tests
aufgefallen wäre. Dieses Risiko heben auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
(BVKJ) und der Berufsverband der Internisten (BDI) hervor. Sie weisen
darauf hin, dass es sich bei der Impfung von Personen außerhalb der
Gruppen, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und zur
Sicherung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung notwendig sind, ja
vor allem um Risikopersonen handele. Bei denen könne die Schutzimpfung
gegen die neue Influenza nicht allein als technischer Vorgang im Sinne
von Reihenimpfungen durch Ärztinnen und Ärzte erfolgen, die die
Patienten und ihre Anamnese nicht kennen. Bei der Impfung dieser Personengruppen sei angesichts der nicht an
Risikopatienten getesteten Impfstoffe eine erhöhte ärztliche
Sorgfaltspflicht geboten, die eine genaue Anamnese und Beratung der
Patienten erforderlich mache. Auch sei bei einer Massenimpfung dieses
Ausmaßes möglicherweise mit einer vermehrten Anzahl bisher unbekannter
Nebenwirkungen zu rechnen, die einen entsprechenden Behandlungsbedarf
auslöse. Diese wichtigen Aspekte habe das Bundeskabinett bei der Verordnung zur
Schutzimpfung gegen die Neue Influenza vom 19.08.2009 völlig außer Acht
gelassen. Beide Verbände fordern daher, dass die Patienten umfassendes
Informationsmaterial erhalten, die Haftpflichtfragen für den impfenden
Arzt bei der Verwendung dieser Impfstoffe umgehend geklärt und der
erhebliche Mehraufwand  in den Praxen angemessen honoriert werde. Wenn die Ärzte die Impfung überhaupt durchführen. Der Hausärzteverband
kritisiert nämlich, dass die Gesundheitsämter der Städte und Gemeinden
die Impfungen vornehmen sollen und nicht die Hausärzte. Das sei
„unverantwortlich“, bekräftig der Verband die Position des BVKJ und des
BDI. Oder sehen einige Ärzte da nur ein lukratives Geschäft
entschwinden? 21.08.09/Quelle: BVKJ, SZ, Spiegel, Greenpeace Magazin





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/21_08_schweinegrippe_h1n1_imfpung.php
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