Dengue-Fieber: Weltweite Bedrohung

Das Dengue-Fieber wird laut der
Weltgesundheitsorganisation WHO zu einer weltweiten Bedrohung. Die Zahl
der tödlichen Erkrankungen habe sich in den letzten zehn Jahren mehr
als verdoppelt. Und: Das Erkrankungsrisiko sei für 40 Prozent der
Weltbevölkerung gegeben. Doch nicht nur im asiatisch-pazifischen Raum
droht Gefahr. Experten halten es durchaus für möglich, dass der Erreger
auch noch Europa zurück kommt. Über erste Fälle wurde bereits berichtet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt deshalb, dass heute
Ausbrüche dieser Krankheit eine ernste Bedrohung der Weltgesundheit
darstellen. Sie warnt, dass ohne sofortige Maßnahmen die Situation in
den betroffenen Ländern noch schlimmer werde. Die zwei Fünftel der
Weltbevölkerung, die einem besonderen Erkrankungsrisiko ausgesetzt
sind, lebe zum Großteil der Betroffenen im asiatisch-pazifischen Raum.
Vor allem betroffen sind die Volksdemokratische Republik Laos und die
Philippinen. Beim Dengue-Fieber handelt es sich um eine ernste grippeähnliche
Erkrankung, die von Moskitos übertragen wird. Kommt es in der Folge zu
einem hämorrhagischen Fieber, kann die Krankheit tödlich enden. Die WHO
mahnt nun, dass die zunehmende Anzahl und Stärke der Ausbrüche dieser
Krankheit in manchen Ländern des Westpazifik und verstärkte Meldungen
von Erkrankungen aus bisher nicht betroffenen Regionen,
unübersehbare  Indizien dafür seien, dass dringend etwas dagegen
unternommen werden müsse. Shin Young-soo, der WHO-Chef Westpazifik, betont, dass internationale
Ressourcen mobilisiert werden müssen, um die Prävention und Kontrolle
dieser Krankheit zu ermöglichen. Das Dengue-Fieber müsse in die
Weltgesundheitsagenda aufgenommen werden, um das Interesse von
internationalen Organisationen und Spendern zu wecken. „Der Kampf gegen
diese Krankheit geht uns alle etwas an." Es habe sich aber nicht nur die Anzahl der Erkrankungen in den letzten
zehn Jahren mehr als verdoppelt. In einigen Ländern sei es bereits in
diesem Jahr zu einem weiteren deutlichen Anstieg gekommen. Das Zunehmen
der Ausbrüche des Dengue-Fiebers könne auf eine Reihe von Faktoren
zurückzuführen sein. Dazu gehören höhere Temperaturen und mehr Regen -
das sind für die Vermehrung der Moskitos ideale Bedingungen. Das
Ansteigen der Bevölkerungszahlen vor allem in den Städten und mehr
internationaler Reiseverkehr könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Es
gibt laut WHO aber keine eindeutigen Beweise dafür, dass die Zunahme
der Erkrankungen auf globale Erwärmung zurückzuführen ist. Wer glaubt, dass uns Europäer das Problem nicht betrifft, ist schief
gewickelt. Erst kürzlich meldet der Nachrichtensender n-tv: „Das
Dengue-Fieber hat Europa erreicht.“ Hintergrund: Das Centrum für
Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf hatte darüber berichtet, dass die
Erkrankung erstmals bei einem deutschen Kroatien-Urlauber festgestellt
worden sei. Im September dieses Jahres hatten sich zudem zum ersten Mal
in Südfrankreich zwei Personen mit Dengue angesteckt. Schon im Jahr 2007 hatten Fachleute vor der Gefahr einer Ausbreitung
des Dengue-Fieber auch in Europa gewarnt. Damals war es zu einer
massiven Dengue-Ausbreitung auf den Philippinen gekommen – wegen der
fehlenden starken Regenfälle bis dahin nicht unbedingt eine Hochburg
der Erkankung. Doch die Überträger-Mücken scheinen sich an ihre Umwelt
anzupassen. Überträger ist die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti, auch
agyptische Tigermücke oder Denguemücke genannt). Experten in Europa sehen einen klaren Trend, erklärte Christian Griot,
Leiter des in Mittelhäusern bei Bern ansässigen Instituts für
Viruskrankheiten und Immunprophylaxe (IVI) 2007 im Spiegel, dass das
Dengue-Fieber im Ansteigen begriffen sei. Weil die die Krankheit
auslösenden Arboviren grundsätzlich in der Lage seien, zu mutieren sei
eine Anpassung an europäische Verhältnisse nicht ausgeschlossen. Schon einmal, immerhin bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts, waren
die mediterranen Gebiete in Europa vom Dengue-Fieber betroffen,
berichtete der Spiegel. Noch im Jahr 1928 zählten Epidemiologen in
Griechenland über eine Million Fälle, mehr als tausend Menschen starben
dort an der Virusinfektion. Erst in den fünfziger Jahren verschwand die
Überträger-Mücke, Aedes aegypti, und mit ihr auch die Dengue-Plage aus
der Alten Welt. Verantwortlich dafür war unter anderem auch das
Insekten-Vernichtungsmittels DDT, das den Überträgern das Überleben
schwer machte. Doch DDT wurde von vielen westlichen Industrieländern in
den 70er Jahren verboten. Seit 2004 mit der Stockholmer Konvention darf
DDT nur noch zur Bekämpfung von Insekten, die Krankheiten – insbesonder
die Malaria – übertragen, hergestellt und eingesetzt werden. Eine langsame Klimaerwärmung könnte für ein Dengue-Comeback in Europa
nun "begünstigend wirken", sagte Andreas Krüger, Insektenforscher vom
Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, im Spiegel. Vor allem sei das
Überspringen der Dengue-Erreger auf eine andere Mückenart, nämlich auf
Aedes albopictus, eine Gefahr. WANC 19.10.10, Quelle: WHO, Spiegel, pte





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