Gürtelrose
Stress schwächt das Immunsystem und macht Herpes zoster-Viren einen Angriff leicht (Foto: DGK)
> Gürtelrose blüht besonders gern im Sommer auf

Rote Flecken und Bläschen, die sich bandförmig ausbreiten, sind Vorboten einer Gürtelrose. Der schmerzhafte Hautausschlag wird durch den Herpes-zoster-Virus ausgelöst und tritt besonders häufig im Sommer auf.


Das verstärkte Auftreten in den Sommermonaten erklärt Dr. Martin Gessler, wissenschaftlicher Beirat im Forum Schmerz der Deutschen Grünen Kreuzes (DGK), mit den außergewöhnlichen Stresssituationen für den Körper in dieser Jahreszeit: „Die intensive Sonneneinstrahlung ist ein extremer Stressfaktor für die Haut. Dadurch müssen die Reparaturmechanismen Schwerstarbeit verrichten und die Immunabwehr wird geschwächt“.


Aber auch die oft stressigen Reisevorbereitungen, Schlafmangel auf der Reise oder Ekelerscheinungen, beispielsweise vor fremden Betten oder unbekannten Mahlzeiten, können die Abwehrkräfte schwächen. Außerdem werden Luftschadstoffe und Ozon als weitere Auslöser vermutet, sagt der Münchner Neurologe.


Der erfahrene Schmerztherapeut rät, die Behandlung einer Gürtelrose möglichst in den ersten drei Tagen nach Auftreten der Bläschen zu beginnen. Dadurch ließe sich eine schmerzhafte Neuropathie und eine mögliche Chronifizierung der Schmerzen, verhindern. Betroffene mit starken Schmerzen erhalten deswegen neben virushemmenden Medikamenten auch Arzneimittel, die einer Entwicklung dauerhafter Schmerzen vorbeugen sollen.


Antidepressiva werden zum Beispiel eingesetzt, um die Schmerzschwelle zu erhöhen. Krampflösende Antikonvulsiva könne die Aussendung von Schmerzimpulsen verlangsamen. Patienten, die auf diese Therapie nicht ansprechen, sollten mit einer speziellen Schmerztherapie beginnen. Denn häufig ist dann der Einsatz starker, langwirksamer Opioide, wie zum Beispiel Schmerzpflaster, notwendig. „Oberstes Ziel der Behandlung einer Gürtelrose sollte es sein, chronische Schmerzen zu vermeiden“, betont Gessler.


WANC 19.07.06/sra

 
 
 
 
 
 
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