Die auf der Insel Riems gefundenen toten Schwäne waren mit dem gefährlichen Vogelgrippevirus infiziert
> Ja, es ist Vogelgrippe
Jetzt steht
es fest. Die beiden Schwäne, die in der letzten Woche tot auf Rügen
gefunden wurden, waren mit hoch pathogenem Influenzavirus vom Typ
H5N1/Asia infiziert. Dieses bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut
(FLI).


Eine
genetische Analyse der in zwei Schwänen gefundenen Influenzaviren im
internationalen Referenzlabor des Welttierseuchenamtes (OIE) am
Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems hat nicht nur bewiesen,
dass die Schwäne mit dem gefährlichen Vogelgrippevirus infiziert waren.
Es ergab zudem eine Verwandtschaft zu H5N1 Viren, die in der Mongolei
und am Qinghai See gefunden wurden.



„Die Ursache des nahezu
zeitgleichen Auftretens des H5N1 Virus bei Wildvögeln in Italien,
Slowenien, Österreich und Deutschland gibt weiter Rätsel auf. Die
Schwäne könnten aber aus Osteuropa zu uns gezogen sein,“ so FLI-
Präsident Professor Thomas Mettenleiter. Die offenbar besonders
betroffenen Höckerschwäne scheinen hochempfänglich für das Virus zu
sein und können als geeignete Indikatortiere angesehen werden, die eine
Anwesenheit des Virus bei Wildvögeln sichtbar werden lassen.



Der Nachweis von
hoch pathogenem H5N1 Geflügelpestvirus in Nigeria und Italien hat das
FLI auch zu einer Neubewertung des Risikos der Einschleppung der
Vogelgrippe nach Deutschland veranlasst. Für über die Südwest- und
Zentralroute aus den Brutgebieten im Frühjahr nach Norden ziehende
Wildvögel stufte das FLI die Einschätzung von „gering“ auf „mäßig“
hoch. Weiterhin unklar bleibt die Situation in Italien und Slowenien
mit bestätigten Funden von hoch pathogenem H5N1 Virus und
Verdachtsfällen. Eine Einschleppung des Virus durch Wildvögel über
kürzere Entfernung kann demnach aber ebenfalls nicht mehr
ausgeschlossen werden.



"Als
Konsequenz aus der aktuellen Risikobewertung des
Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) werden wir die Schutzmaßnahmen
gegen die Vogelgrippe weiter verschärfen", erklärte Horst Seehofer,
Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Aus
diesem Grund wird die Stallpflicht auf Freitag, 17. Februar vorgezogen.



WANC 17.02.06

 
 
 
 
 
 
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