Foto: Baden Württemberg Stiftung
Broschüre zum Thema Vorbeugen gegen Lyme-Borreliose (Foto: Baden Württemberg Stiftung)
> Lyme-Borreliose: Möglichkeiten der Prävention

Gegen die Lyme-Borreliose gibt es noch
immer keinen Impfstoff. Deshalb, so die Baden Württemberg Stiftung, sei
es so wichtig, Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen. Welche Maßnahmen
das sein können, zeigt eine Studie von Prof. Dr. Franz-Rainer Matuschka
von der Berliner Charité in den vergangenen fünf Jahren auf: Auf
Ziegen- und Rinderweiden, vermutlich ebenso wie auf Schafweiden, kommen
deutlich weniger Zecken vor als auf unbeweideten Flächen.
Für die Beweidung spreche auch, dass Zecken, die auf beweideten Flächen
anscheinend deutlich seltener mit den krank machenden Erregern
infiziert sind. Die Forscher haben hierfür eine mögliche Erklärung
gefunden. Die Zecken können anscheinend die Erreger nicht auf Rinder
und Ziegen übertragen. Mehr noch: Infizierte Zecken verlieren ihre
infektiöse Fracht, wenn sie Rinder oder Ziegen befallen. Werden
Wiederkäuer von Zecken befallen, werden darüber hinaus andere Wirte wie
Kleinnager und Vögel, die für die Erreger geeignet sind, verschont.
Durch die Beweidung ändert sich auch die Vegetation und der Lebensraum
für die Feuchte liebenden Zecken wird unwirtlicher. Aber nicht nur die Beweidung ist ein geeignetes Mittel, die
Zeckenpopulation zu minimieren und die Durchseuchung der Zecken mit
Borrelien zu verringern. Auch regelmäßiges Mähen oder Mulchen im
Frühjahr und Sommer trägt dazu bei. Zudem hilft ein geeignetes
Müllmanagement, z.B. in Waldgebieten, auf Wanderwegen, an Schulen und
Spielplätzen, die Population an Kleinnagern zu reduzieren und so das
Lyme-Borreliose-Risiko weiter zu senken. „Unsere Forschung hat gezeigt,
dass mit einfachen Maßnahmen die Zahl der Zecken und deren Belastung
mit den gefährlichen Erregern – und damit das Risiko für den Menschen,
an Lyme-Borreliose zu erkranken – drastisch gesenkt werden kann“,
stellt Matuschka fest. Komme es trotzdem zu einem Zeckenbiss, könne eine schnelle Entfernung
der Zecke helfen. Denn erst nach etwa 24 Stunden sondert diese die
Borreliose-Erreger ab. Der Zeckenbiss muss trotz schneller Entfernung
der Zecke aber im Blick behalten werden: im Falle von Wanderröte oder
eines grippalen Infekts sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Die Website lyme-borreliose.de weist darauf hin, dass nicht bei jeder
Borrelieninfektion eine Wanderröte auftreten muss (manche Experten
meinen sogar, ein Erythema migrans trete bei weniger als der Hälfte der
Infektionen mit Lyme-Borreliose auf). Deshalb solle man auch auf andere
Symptome einer Lyme-Borreliose achten: Abgeschlagenheit, Kopf-,
Glieder- und Gelenkschmerzen. Die Website rät: „Sollten Sie also nach
einem Zeckenbiss eine "Sommergrippe" entwickeln, gehen Sie zum Arzt und
weisen Sie auf den Zeckenbiss hin.“ Die Folgen einer unerkannten Lyme-Borreliose können dramatisch sein.
Die Infektion kann sich in den Gelenken einnisten und starke Schmerzen
bewirken. Häufig kommt es zu starken Nervenschmerzen, die sich mit
Schmerzmitteln kaum lindern lassen, Lähmungen und Beeinträchtigungen
der Sinneswahrnehmungen. Relativ selten sind Infektionen des Herzens. Lyme-borreliose.de weist darauf hin: „Gerade die späteren Stadien der
Lyme-Borreliose mit ungewöhnlichen Symptomen sind schwierig zu
diagnostizieren und zu behandeln, und es herrscht große Uneinigkeit in
der Medizinerwelt bezüglich Behandlungsmethoden, -dauer und - erfolg,
leider zu Lasten der Patienten, die sich bei ratlosen, genervten und
einseitig informierten Ärzten nicht so recht aufgehoben fühlen.“ 16.05.2011/ Quelle: Prävention Lyme-Borreliose – Einfache Möglichkeiten
für effektiven Schutz, im Internet:
http://www.bwstiftung.de/uploads/tx_ffbwspub/Borreliose-Flyer_2011_03.pdf
 
 
 
 
 
 
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