Foto: DAK/Bause
Hausmittel statt Pillen: Gegen die Symptome beim Schnupfen ist so manches Kraut gewachsen (Foto: DAK/Bause)
> Fünf Tipps gegen den Schnupfen

In der kalten Jahreszeit haben
Erkältungen Hochkonjunktur. Schnell läuft die Nase, kratzt der Hals
oder plagt der Husten. Um Schnupfen & Co. wieder los zu werden,
vertrauen die meisten Deutschen auf natürliche Mittel. Omas Rezepte –
wie heiße Zitrone, Zwiebelsaft und Wickel – stehen vor allem bei Frauen
und Älteren hoch im Kurs. Fünf Tipps, wie Sie sich am besten gegen
Schnupfen schützen.
Trübe Tage, Regen, sinkende Temperaturen – das ist DIE Zeit für
Erkältungsviren: 47 Prozent der Deutschen leiden laut einer
Forsa-Umfrage ein- bis zweimal im Jahr an einer Erkältung. Öfter als
zweimal im Jahr läuft die Nase bei 12 Prozent der Befragten. Zwei
Fünftel erkälten sich dagegen so gut wie nie. Vor allem die über
60-Jährigen scheinen besonders fit zu sein. Jeder Zweite in dieser
Altersgruppe gab an, sich nie zu erkälten. „Dass viele Ältere selten Schnupfen und Husten haben, könnte an der
empfohlenen Grippeimpfung ab 60 Jahren liegen“, mutmaßt Dr. Cordula
Sohst-Brennenstuhl, Ärztin bei der DAK. „Die Abwehr läuft danach auf
Hochtouren und lässt auch Erkältungsviren keine Chance.“ Ob diese
Annahme wirklich stimmt, ist zumindest umstritten. Tatsache ist, dass
eine Grippe-Impfung nicht vor einer Erkältung schützt. Im Gegenteil:
Viele, die sich impfen lassen, machen die Erfahrung, dass nach dem
Pieks erst einmal eine fette Erkältung einsetzt. Und auch über den
Nutzen einer Grippe-Impfung im Allgemeinen gibt es durchaus
unterschiedliche Meinungen. Um bei Erkältungen schnell wieder auf die Beine zu kommen, setzen die
Deutschen auf natürliche Mittel: Mehr als die Hälfte der Befragten
trinkt viel (61 Prozent) und vertraut auf Hausmittel, wie heiße
Zitrone, Zwiebelsaft und Wickel (58 Prozent). Mit ausreichend Schlaf
versuchen es 46 Prozent. Zu Medikamenten greifen gut zwei Fünftel. Zum
Arzt geht lediglich jeder Vierte – überwiegend Jüngere: Ein Drittel der
18- bis 29-Jährigen lässt sich bei einer Erkältung ärztlich beraten und
behandeln. Medikamente werden bevorzugt von den 30- bis 44-Jährigen
genommen: Jeder Zweite von ihnen sucht Hilfe in der Apotheke. Die guten
alten Hausmittel werden am häufigsten von Frauen (63 Prozent) und den
so genannten Best-Agern ab 45 (65 Prozent) und 60 Jahren (68 Prozent)
angewandt. Auch in den neuen Bundesländern sind Omas Erkältungs-Rezepte
mit 66 Prozent besonders populär. Pfarrer betont, dass die „„einfachen und sanften Mittel“ vor allem im
Anfangsstadium einer Erkältung helfen können. Doch Vorsicht: Wenn die
Erkältung anhalte, Fieber und Schüttelfrost hinzukommen, sollte man
unbedingt einen Arzt aufsuchen. Was wirklich gegen Schniefnase und Co.
schützt, hat Pfarrer in fünf Tipps zusammengefasst: 1. Hände waschen Einfach aber effektiv: Waschen Sie sich so oft wie möglich die Hände –
gründlich und mit Seife, um alle Viren loszuwerden. Achten Sie darauf,
was Sie alles anfassen – im Bus, beim Einkaufen, in der U-Bahn. Sie
haben gerade kein Waschbecken in der Nähe? Ein Erfrischungstuch tut es
zwischendurch auch. 2. Trinken Viren haben es schwer, wenn Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen und so
die Schleimhäute feucht halten. Deshalb sind zwei Liter am Tag Pflicht
– am besten Wasser oder Früchtetees. Damit Sie es nicht vergessen,
erinnern Sie sich per Handy selbst daran, regelmäßig zu trinken. Ein
Glas pro Stunde und Sie schaffen die zwei Liter locker. Für unterwegs:
Eine 0,3 Liter Wasserflasche passt in jede Tasche. 3. Frische Luft Sie haben keine Zeit für lange Spaziergänge? Kein Problem, lüften Sie
regelmäßig Ihr Büro und Ihre Wohnung. Dabei das Fenster für etwa fünf
bis zehn Minuten ganz aufmachen. Und: Jede Minute zählt. Nutzen Sie die
Mittagspause, um einen Gang um den Häuserblock zu machen. Sie tanken
nicht nur frische Luft, sondern nehmen zusätzlich Tageslicht auf. 4. Obst und Gemüse Vitamine stärken die Abwehrkräfte. „Fünf am Tag“ ist ideal und kennt
mittlerweile jedes Kind. Hört sich viel an? Ist es aber gar nicht:
Morgens ein Glas Orangensaft, zwischendurch eine Banane, mittags eine
Salatbeilage, dann einen Erdbeerjoghurt und zum Abendessen Gemüse. 5. Heiß und kalt Saunagänge sind super, um den Körper fit für die kalte Jahreszeit zu
machen. Leider fehlt vielen dafür die Zeit. Eine gute und schnelle
Alternative: Wechselduschen, am besten dreimal pro Woche. Dabei ist das
„Wie“ entscheidend: Starten Sie mit warmen Wasser, danach kalt und zwar
vom rechten Fuß aufsteigend bis zur Hüfte, vom linken Fuß bis zur
Hüfte, linke Hand bis zur Schulter, rechte Hand bis zur Schulter, zum
Schluss Bauch und Rücken kurz „abschrecken“, insgesamt dreimal warm und
dreimal kalt im Wechsel. Impfen – ja oder nein? Gegen eine Erkältung gibt es keine Impfung, nur gegen Grippe. Sie ist
eine durch bestimmte Influenzaviren ausgelöste Infektionskrankheit der
Luftwege und kommt – anders als die Erkältung – ganz plötzlich mit
hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost. Nach
Ansicht der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut
(RKI) macht eine Grippeimpfung Sinn, vor allem für Ältere, chronisch
Kranke oder Menschen, die beruflich viel mit anderen in Kontakt stehen
– also beispielsweise Pflegepersonal und Ärzte. Doch gerade die lassen
sich nicht besonders häufig impfen. WANC 14.10.10, Quelle: DAK-Gesundheitsbarometer, STIKO
 
 
 
 
 
 
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