Grippe - die Unberechenbare

Influenzaviren sind unberechenbar. Das
stellt die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts
(RKI) fest. So gab es durch die Influenzawelle im vergangenen Jahr
zwischen 2,5 und 3,4 Millionen zusätzliche Arztbesuche. Deshalb ruft
die Arbeitsgemeinschaft zur Grippeimfpung auf.


Die Grippe ist unberechenbar. Und sie ist eine unterschätzte
Infektionskrankheit. So warnte Klaus Cichutek, Präsident des
Paul-Ehrlich-Instituts. Die Schwere einer Influenzawelle könne sehr
unterschiedlich sein und lasse sich nicht vorhersagen, Todesfälle gebe
es zudem auch bei moderaten Grippewellen. Doch mit einer Impfung könne
man sich einfach vor einer Grippeerkrankung schützen, sagt die
Arbeitgsgemeinschaft. Medizinisches Personal, ältere Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke
jeden Alters sowie Schwangere sollten gegen Grippe geimpft sein. „Wer
geimpft ist, schützt nicht nur sich selbst vor einer schweren
Influenza-Erkrankung, sondern vermeidet auch eine Ansteckung anderer.
Das ist in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen besonders
wichtig“, betont Reinhard Burger, Präsident des RKI. Erstaunlich: Die Impfquote bei der saisonalen Influenza liegt bei
medizinischem Personal im Krankenhaus durchschnittlich bei rund 20
Prozent. Die allgemeine Grippe-Impfquote der vergangenen Saison
rangiert gerade einmal zwischen 10 bis 15 Prozent. Das sei
unzureichend, mahnt das RKI. Die vergangene Grippe-Saison, die unter kräftiger Hilfe der
Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit zur Pandemie hoch stilisiert
wurde, bewertet die Arbeitsgemeinschaft Influenza heute als
mittelstarke Welle. 1,5 Millionen Menschen wurden arbeitsunfähig. Mehr
als 5000 wurden mit der Infektion ins Krankenhaus eingeliefert, 258
starben. Getroffen hat die Neue Grippe vor allem Menschen in mittleren
Jahren und nicht allein Senioren wie früher. Für diesen Winter sagt die WHO voraus, dass das Schweinegrippe-Virus
voraussichtlich weiter stark kursieren wird. Sie soll einen Anteil von
bis zu 60 Prozent erreichen, die beiden anderen Grippe-Erreger (Typ A
und B) jeweils rund 30 bzw. rund 10 Prozent. Der neue saisonale Impfstoff setzt sich aus den Antigenen der aktuell
weltweit vorkommenden Varianten der drei zirkulierenden
Influenza-Virustypen (A/H1N1, A/H3N2, B) zusammen. „Der saisonale
Impfstoff enthält das Antigen des pandemischen H1N1-Influenzavirus und
schützt somit auch gegen die ‚Schweinegrippe’. Nach der Impfung ist der
Impfschutz in 10 bis 14 Tagen aufgebaut“, erklärt Cichutek. Bisher hat
das Paul-Ehrlich-Institut die Chargenfreigabe für rund 20,5 Millionen
Dosen Influenza-Impfstoff erteilt. Das Paul-Ehrlich-Institut
veröffentlicht auf seiner Internetseite neben dieser regelmäßig
aktualisierten Information auch eine Liste der zugelassenen
Influenza-Impfstoffe. „Bei Schwangeren besteht aufgrund der neuen Impfempfehlung in der
kommenden Grippesaison ein erhöhter Informations- und
Aufklärungsbedarf“, erläutert Elisabeth Pott, Direktorin der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Damit bezieht sie
sich auf die Empfehlung der Impfkommission, zusätzlich zu den
bisherigen Indikations- und Berufsgruppen alle Schwangeren gegen
saisonale Influenza zu impfen. Gesunde Schwangere sollen die Impfung
vorzugsweise ab dem 2. Trimenon erhalten. Für Schwangere mit erhöhter
gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens wird die Impfung
ab dem 1. Trimenon empfohlen. Die Kommission begründet das: “Da es sich bei den in Deutschland zugelassenen Influenza-Impfstoffen um Totimpfstoffe handelt, ist eine Impfung
grundsätzlich in jedem Stadium der Schwangerschaft unbedenklich.” WANC 14.09.10, Quelle: Robert Koch-Institut, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Paul-Ehrlich-Institut





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/14_09_grippe_influenza.php
powered by webEdition CMS