Schweinegrippe: Impfen oder nicht impfen?

Als Feldversuch an der Bevölkerung
disqualifizieren manche die in Deutschland geplante Impfung gegen die
Schweinegrippe. Alles Quatsch, wiegeln die Befürworter ab. Es gebe kein
bedeutsames gesundheitliches Risiko. Die neuen Impfstoffe seien „normal
verträglich“. Was auch immer das bedeutet. Zweifel bleiben.
Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Theodor Windhorst, will
sich nicht gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Der in Deutschland
zugelassene Impfstoff „Pandemrix" sei mit zu vielen Risiken behaftet,
sagte Windhorst in der “Bild”. Windhorst ist nicht der einzige Kritiker der Impfung. Auch der Virologe
Alexander Kekulé geht auf Distanz zu dem Impfstoff. Seiner Meinung nach
haben die Bundesländer den falschen Impfstoff bestellt. Der Wirkstoff
für die Zivilbevölkerung enthalte nämlich einen Zusatzstoff - einen
sogenannten Wirkungsverstärker. Doch der berge die Gefahr erheblicher
Nebenwirkungen. Dieses Mittel sei gegen die Schweinegrippe „völlig
übertrieben“, sagte Kekulé dem Sender “MDR Info“. Erstaunlich: Die Bundeswehr hat ein eigenes Kontingent an
Schweinegrippe-Impfstoff bestellt. Dabei handelt es sich um den
Impfstoff Celvapan der Firma Baxter. Anders als das Serum für die
Zivilbevölkerung – neben Pandemrix des Pharmaunternehmens GSK ist in
Europa auch „Focetria“ (Hersteller Novartis) zugelassen - sei der
Impfstoff für die Streitkräfte frei von bestimmten Zusatzstoffen und
gelte somit als verträglicher, sagte ein Sprecher des
Bundeswehr-Sanitätsdienstes dem Sender “n-tv“. Was die Bundeswehr verwendet, wird auch in den USA und in anderen
Teilen der Welt eingesetzt. Dieser Impfstoff hat keinen Verstärker und
funktioniert genauso wie der normale saisonale Grippe-Impfstoff.
Experten betonen, dass der Vorteil dieses klassischen Serums darin
liege, dass er sich schon milliardenfach bewährt habe und es kaum
Nebenwirkungen gebe. Wie die Rheinische Post berichtet, soll der Impfstoff gegen H1N1 in
Deutschland ab dem 26. Oktober zur Verfügung stehen. Reichen soll er
für ein Drittel der Bevölkerung. Der Impfstoff besteht vor allem aus
abgetöteten H1N1-Viren. Ein mögliches Problem: Um möglichst schnell
möglichst große Menge des Impfstoffes zu produzieren, werden nur die
Eiweiße, mit denen sich der Erreger an menschliche Zellen heftet,
genutzt und nicht das gesamte Virus. Die so genannten Adjuvanzien -
AS03, in dem unter anderem Squalen, eine Substanz aus Haifischleber,
enthalten ist - dienen dazu, die Wirkung des Impfstoffs zu verstärken.
Die mobilisieren die Abwehrkraft des Körpers zusätzlich. Und sorgen
möglicherweise dafür, dass die Impfung auch gegen Varianten des
Erregers wirkt. Noch eine Besonderheit: Das Bundeswehr-Mittel enthält keine
Quecksilber-Verbindung. Doch diese (Thiomersalin) findet sich im
Impfstoff, der für die Bevölkerung in Deutschland bestellt wurde.
Hochangesehene Institute betonen, dass Quecksilber bereits seit
Jahrzehnten erprobt sei. Damit werden Vakzine konserviert und vor
Befall mit Bakterien geschützt. Auch wenn die Nebenwirkungen oft herunter gespielt werden – es gibt
sie. Das Paul-Ehrlich-Institut meldet Schmerzen an der Einstichstelle,
Hautrötungen und schmerzhafte Schwellungen sowie Kopfschmerzen, Fieber,
Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen. Andere Allgemeinsymptome wie
Übelkeit, Unwohlsein, Frösteln oder Schwitzen, leichte Taubheitsgefühle
an Händen und Füßen treten nur gelegentlich auf. Menschen mit Allergien
gegen Hühnereiweiß lassen die Finger besser von der Impfung. Doch das sind die absehbaren Nebenwirkungen. Welche schweren noch dazu
kommen, weiß heute niemand. Als Nebenwirkungen befürchtet werden
beispielsweise negative Auswirkungen auf das Immunsystem oder
Lähmungen. Denn das ist ein Manko des Impfstoffes: Er wurde in Eile
erforscht, getestet und hergestellt. Erfahrungen mit diesem Impfstoff
beruhen lediglich auf den Erfahrungen mit ähnlichen Vakzinen. Ein
Beispiel, wie wenig man eigentlich weiß: Bisher ging man davon aus,
dass zweimal geimpft werden muss, um eine Immunisierung zu erreichen.
Doch inzwischen gibt es viele Hinweise, dass einmal reicht. Aber was
passiert, wenn eigentlich überhöhte Dosen gespritzt werden? Soll man sich nun impfen lassen? Oder besser nicht? Bei einer Umfrage
von ka-news sagen 78%, dass eine Impfung nicht notwendig ist und alles
übertrieben sei (Stand 13.10.09). Wer den bisher relativ milden Verlauf
der Schweinegrippe-Infektionen verfolgt, mag dem zustimmen. Es gibt drei Abers:


WANC 13.10.09/ Quelle: Paul-Ehrlich-Institut





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/13_10_schweingrippe_impfung.php
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