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Eine Übertragung des Virus H1N1 von Mensch zu Mensch ist laut WHO bisher nur in wenigen Fällen nachgewiesen (Foto: obs/3M Deutschland GmbH)
> Schweinegrippe: Mehr Infektionen, aggressiveres Virus

Die Schweinegrippe greift weiter um
sich. Die Weltgesundheits-Organisation WHO hat fast 5300 Erkrankungen
und mehr als 60 Todesfälle weltweit bestätigt, die meisten davon in
Mexiko und den USA. Allerdings geht eine statistische Bewertung davon
aus, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen das Drei- bis Zehnfache
der offiziellen Angaben betragen könnte. Die große Gefahr: das Virus
mutiert und wird immer aggressiver.
In Europa wurden bisher (Stand vom 11. Mai 2009) 15 Länder mit
insgesamt 204 im Labor bestätigte Fälle von Influenza A/H1N1 an das
WHO-Regionalbüro für Europa gemeldet. Die im Labor bestätigten Fälle in
der Europäischen Region verteilen sich wie folgt: Österreich (1),
Dänemark (1), Frankreich (13), Deutschland (12), Irland (1), Israel
(7), Italien (9), Niederlande (3), Norwegen (2), Polen (1), Portugal
(1), Spanien (95), Schweden (2), Schweiz (1) und Vereinigtes Königreich
(55). Die von den bestätigten Fällen in der Region betroffenen Personen
weisen laut WHO überwiegend nur leichte Krankheitssymptome auf. Die
meisten von ihnen sind vor kurzem von Reisen in betroffene Gebiete auf
dem amerikanischen Kontinent zurückgekehrt. Eine Übertragung von Mensch
zu Mensch ist bisher nur in wenigen Fällen aus Spanien, Deutschland und
dem Vereinigten Königreich dokumentiert. Im Augenblick gibt es keine
Hinweise auf eine anhaltende Übertragung von Mensch zu Mensch in der
Europäischen Region der WHO. Mittlerweile liegen erste Informationen über das Verhalten des Virus
H1N1 und über die mit ihm verbundenen Krankheitsmuster vor, die auf
einer Untersuchung der Fälle in Nordamerika beruhen. Das
Krankheitsspektrum scheint sehr breit zu sein und reicht von
asymptomatischen Erkrankungen bis zu tödlichen Fällen. In allen Ländern
kam es in der Mehrzahl der Fälle zu einer leichten Erkrankung mit
grippeähnlichen Symptomen, teilweise auch ohne Fieber. Schwere Erkrankungen, teilweise mit tödlichem Ausgang, werden dagegen
aus Mexiko und den Vereinigten Staaten gemeldet; betroffen waren vor
allem Menschen, die in Bezug auf mit einer saisonalen Grippe verbundene
Komplikationen gefährdet sind, wie Kleinkinder, Schwangere und Menschen
mit bereits bestehenden Gesundheitsproblemen, aber auch ansonsten
gesunde junge Erwachsene. Die WHO erwartet, dass sich die Situation über Wochen, Monate oder
Jahre verändern wird. In der Vergangenheit hätten sich Pandemien über
einen Zeitraum von zwei Jahren ausgebreitet, und dabei haben sich die
Krankheitssymptome von leicht zu schwer verändert. In diesem
Zusammenhang äußerte die WHO auch die Warnung, dass der neue Erreger
sehr viel aggressiver werden könnte. WANC 12.05.09/Quelle: WHO
 
 
 
 
 
 
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