Die Grippewelle rollt

Die Grippe hat Deutschland erfasst.
Grund, verstärkt zur Impfung gegen Grippe aufzurufen. Doch wie jedes
Jahr stellen sich viele die Frage, ob diese Impfung wirklich so
sinnvoll ist.
Das am Robert Koch-Institut angesiedelte Nationale Referenzzentrum für
Influenza meldet: “In Deutschland hat die Grippewelle begonnen, früher
als in den vergangenen Jahren”. Und dann kommt die Aufforderung: “Eine
Impfung ist jetzt in der Regel noch sinnvoll; sie wird insbesondere für
Menschen über 60 Jahre, für chronisch Kranke und für Personen mit viel
Kontakt zu anderen empfohlen.” Bislang hat das Nationale Referenzzentrum vorwiegend eine Virusvariante
(Subtyp) nachgewiesen, die in früheren Jahren häufig mit schwereren
Krankheitsverläufen einherging und mehr Todesfälle (insbesondere bei
älteren Menschen) verursachte. “Daher ist jetzt die Schutzimpfung vor
allem für Ältere und Chronisch Kranke wichtig", betont Jörg Hacker,
Präsident des Robert Koch-Instituts. Die Warnung: Eine Infektion mit den jeden Winter zirkulierenden
Influenzaviren bedeutet für Menschen mit Grundleiden, zum Beispiel
Herzkreislaufkrankheiten oder chronischen Lungenerkrankungen, und für
ältere Menschen (über 60 Jahre) eine erhöhte Gefährdung. Bei ihnen
kommt es im Krankheitsverlauf häufiger zu Komplikationen, zum Beispiel
bakteriellen Lungenentzündungen, die tödlich enden können. Der beste
Zeitraum für die Impfung gegen Grippe, die durch Influenzaviren
verursacht wird, ist Oktober und November. Bei Influenzaviren unterscheidet man die Typen A, B und C.
Influenzaviren vom Typ A werden in so genannte Subtypen untergeteilt.
Die saisonalen Influenzaviren, die in den letzten Jahrzehnten in der
menschlichen Bevölkerung zirkulieren, sind Viren der Subtypen A/H1N1
und A/H3N2 sowie des Typs B. Mit H und N werden die beiden wichtigsten
Eiweiße der Virushülle Hämagglutinin und Neuraminidase abgekürzt. Dominierender Subtyp der beginnenden Welle ist A/H3N2. In den ersten
beiden Kalenderwochen (KW) 2009 wurden in 57 Rachen- oder
Nasenabstrichen Influenzaviren nachgewiesen, 52 gehörten zum
A/H3N2-Subtyp, zwei zu A/H1N1 und drei zum Typ B. Insgesamt sind 94
Proben untersucht worden. Auch die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen
ist in den letzten Wochen stark gestiegen, vor allem in den
nordwestlichen Landesteilen von Schleswig-Holstein bis Rheinland-Pfalz. Der Rat des RKI: Der Impfschutz braucht zehn bis 14 Tage, bis er durch
das körpereigene Immunsystem aufgebaut wird. Risikopatienten, die
bereits erkrankt sind oder die Kontakt zu Influenzakranken hatten (zum
Beispiel bei einem Ausbruch in einer Gemeinschaftseinrichtung), sollten
frühzeitig ihren Arzt aufsuchen, der dann rasch die Diagnose stellen
und je nach individueller Risikoeinschätzung auch antivirale
Arzneimittel zur Therapie oder Prophylaxe verschreiben kann. So weit so gut. Dennoch haben viele Vorbehalte, sich impfen zu lassen.
Warum nur? Aktuell liegt laut Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung die Durchimpfungsquote bei ca. 50% in der älteren
Bevölkerung, bei ca. 30% bei chronisch Kranken und bei ca. 22% bei
medizinischem Personal. Haben die – nach Vorstellung beispielsweise der
Weltgsundheitsorganisation WHO zu niedrigen Raten – ihren Grund nur
darin, dass für Personen, die keiner Risikogruppe angehören, eine
Grippeimpfung rund 20 Euro kostet? Oder gibt es auch medizinische Gründe? Eigentlich dürfte das nicht
sein. Denn wenn man den Verlautbarungen aller Institutionen glauben
darf, dann gibt es bei der Grippeimpfung praktisch keine Gefahren. So
heißt es: Bei der Grippeimpfung beschränken sich die Nebenwirkungen
überwiegend auf harmlose, vorübergehende Erscheinungen wie Rötungen,
Schwellungen, Fieber und Störungen des Allgemeinbefindens. Selten
treten schwerere Reaktionen auf (z.B. Entzündung des Nervensystems,
Krämpfe). Also alles ok? Grundsätzlich werden alle zurzeit zugelassenen
Impfstoffe mithilfe embryonierter Hühnereier hergestellt. Deshalb
dürfen Patienten, die systemische Reaktionen nach Hühnereiverzehr bzw.
eine dokumentierte IgE-vermittelte Sensibilisierung gegen Hühnerei
zeigen, eigentlich nich und wenn nur unter strenger klinischer
Überwachung und eventuell fraktioniert nach entsprechenden Protokollen
geimpft werden. Imfpkritiker bemängeln, dass die “zuständige Zulassungsbehörde, dem
Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nicht etwa daran gemessen, ob sie den
Ausbruch einer Krankheit tatsächlich verhindern, sondern an ihrer
Fähigkeit, die Menge der spezifischen Antikörper im Blut zu erhöhen.
Eine systematische Nachkontrolle nach der Zulassung, die den
tatsächlichen Wirkungsgrad erfasst, hält man nicht für erforderlich,
....“ Außerdem glauben die Kritiker, dass es “Impfkomplikationen mit einer
Dunkelziffer von unbekannter Höhe“ gebe: “Entsprechende Bedenken
scheinen gerade unter medizinischem und pflegendem Personal weit
verbreitet zu sein: Dort liegt die Grippe-Durchimpfungsrate mit
geschätzten 10 - 15 % besonders niedrig.“ Fragen über den Sinn einer Schutzimpfung darf man sich aber auch
stellen, weil die Wirksamkeit gerade bei älteren Menschen durch neuere
Studien in Zweifel gezogen wird. Und zwei Studien bestätigen, dass das
bisherige Vorgehen bei der Grippeimfpung falsch sein könnte. Da der
Impfstoff derzeit in den Muskel und nicht in das Fleisch injiziert
werde, seien die benötigten Mengen viel zu hoch. WANC 12.01.09, Quelle: RKI, Impfkritik.de





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/12_01_grippe_impfung.php
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