Neurodermitiker: Weihnachtsgebäck kann Schübe auslösen

Neurodermitiker können die Vorweihnachtszeit oft nicht richtig genießen. Denn überall lauern süße Versuchungen, die einen Neurodermitis-Schub auslösen können. Viele reagieren allergisch auf Äpfel, Nüsse, Mandeln und Gewürze. Die einzige Sicherheit bieten selbstgebackene Weihnachtsplätzen.

"Diese Nahrungsmittel zu meiden ist in der süßen vorweihnachtlichen Zeit nicht einfach", so Sonja Lämmel, Ökotrophologin und Ernährungsexpertin des DAAB (Deutsche Allergie- und Asthmabund). "In jedem Zimtstern und in jedem Lebkuchen können Bestandteile enthalten sein, die Schübe auslösen können und nicht immer deklariert sind. Bei industriell gefertigtem Gebäck raten wir daher zu Vorsicht." Handwerklich gefertigte Produkte vom Bäcker und Konditor unterliegen nicht der Deklarationspflicht und bieten daher für Neurodermitiker erst recht keine Sicherheit.


Aber: "Fast niemand muss generell auf Weihnachtsgebäck verzichten. Selbstgebackene Kekse geben die Garantie, dass keine problematischen Zutaten enthalten sind." dazu Lämmel. Zum Backvergnügen besonders geeignet sind angeröstete Haferflocken, Amaranth und Kokosflocken. Überzogen werden sollte das Gebäck danach mit Zuckerguss oder Glitzerperlen, statt mit Schokolade. Hühnerei-Allergiker können beim Backen mit Ei-Ersatz arbeiten oder mit einer Mischung aus Pflanzenöl, Wasser und Backpulver. Bratäpfel werden übrigens auch von Apfel-Allergikern oftmals gut vertragen, da die Allergene durch die Hitze beim Backen zerstört werden.


Häufig verbreitet ist die Meinung, dass Neurodermitiker keinen Zucker vertragen. "Das ist ein weit verbreitetes Märchen. Zucker an sich ist nicht allergen. In Maßen ist er sogar genauso geeignet, wie andere Süßungsmittel und bietet Neurodermitikern keine Nachteile." so Lämmel. In kleinen Mengen passen daher Süßigkeiten wie Gummibärchen, Traubenzucker, Mäusespeck oder Brausepulver auch gut in den Adventskalender und den Nikolausstiefel.


WANC 06.12.04
Weitere hilfreiche Informationen und Experten-Tipps für Neurodermitiker und deren Angehörige gibt die Aktion Gesunde Familie des DAAB: Die Broschüre "Familien-Ratgeber Neurodermitis" kostenlos unter der Tel.nr.: 02161/814940 angefordert werden und steht auf der Internetseite der Aktion zum Download bereit: www.aktion-gesunde-familie.de/.





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/06_12_neurodermitis.php
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