Foto: GSK
Experten empfehlen die Grippeimfpung als Schutz auch vor den H1N1-Viren (Foto: GSK)
> Die Schweinegrippe meldet sich zurück

Todgesagte leben länger. Sagt ein
Sprichwort. Auf die Schweinegrippe scheint das auch zuzutreffen. Erst
im Jahr 2009 hatte das H1N1-Virus eine große Hysterie ausgelöst. Unter
etwas fragwürdigen Umständen hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO
eine Pandemie ausgerufen, die erst im August 2010 für beendet erklärt
wurde. Für Abermillionen Euro wurde daher Impfstoff gekauft, den dann
keiner nutzte, weil sich der Verlauf der Infektion als recht milde
herausstellte. Doch nun ist die Schweinegrippe wieder da. Und soll
bereits die ersten Opfer gefordert haben. Müssen wir uns auf eine
dauerhafte Bedrohung einrichten?
Überraschung: Die Schweinegrippe ist wieder da. Und sie hat bereits die
ersten Opfer gefordert. In Göttingen starb im Dezember ein dreijähriges
Mädchen nach der Infektion mit dem H1N1-Virus. Bei zwei weiteren ist
die Todesursache nicht eindeutig geklärt, das Virus könnte aber mit
verantwortlich gewesen sein. An der Schweinegrippe erkrankt sind
bereits mehr Menschen. So werden auf der Intensivstation der
Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zwei infizierte Frauen
behandelt. Das Würzburger Gesundheitsamt meldete sechs Fälle. In Hessen
soll es insgesamt 15 Erkrankte geben. Also Panik? Wohl kaum. Wie in jedem Jahr beginnt um diese Zeit die
Grippewelle, die sich in der Regel über den Januar und Februar
erstreckt, manchmal aber auch bis in den April reicht. Und wie in jedem
anderen Jahr auch, sterben an der Grippe einige hundert Menschen.
Gefährdet sind vor allem chronisch Kranke und geschwächte Menschen mit
einem lädierten Immunsystem. Die Schweinegrippe dürfte in Zukunft eine von mehreren Grippevarianten
sein. Das Virus sei bisher nicht gefährlicher einzustufen als andere im
Land kursierende Erreger, erklärte der Fachmediziner Christian Meyer
vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in der Frankfurter
Rundschau. „In der vergangenen Saison haben wir den Verlauf sogar als
besser eingestuft als bei anderen Grippe-Erregern.“ Die Deutschen
müssten sich darauf einrichten, dass das Virus H1N1 künftig immer
wieder zur Grippesaison auftauche: „So etwas verschwindet nicht wieder
einfach so.“ Was also tun? Viele Impfexperten raten gerade den gefährdeten
Patienten, sich gegen Grippe impfen zu lassen. In dem derzeit
eingesetzten Grippe-Impfstoff ist das H1N1-Virus bereits
berücksichtigt. Der jährlich neu angemischte Impf-Cocktail wurde auf
Empfehlung der Weltgesundheitsbehörde (WHO) entsprechend verändert. WANC 04.01.11, Quelle: Frankfurter Rundschau, RKI, Bild, Augsburger Allgemeine, Bayrischer Rundfunk
 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS