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Legionellen können sich im Duschkopf verstecken und eingeatmet werden (Foto: PhotoAlto)
> Gefahr durch Legionellen nicht unterschätzen
Bakterien können in Duschen und
Klimaanlagen lauern. Insbesondere die Legionellen, die die gefährliche
Legionärskrankheit auslösen, verstecken sich dort. Die Erkrankung wird
durch das Einatmen bakterienhaltigen Wassers in Form von Aerosolen
(Wasserstäuben) übertragen. Sie äußert sich vor allem bei alten und
abwehrgeschwächten Menschen mit einer fieberhaften Erkrankung der
Atemwege (der eher harmlosen Pontiac-Fieber) bis hin zu einer schweren
Lungenentzündung (Legionärskrankheit). Diese Legionellen-Pneumonie
tritt in 10 Prozent der Fälle auf, kann aber schlimme Folgen haben.
Wenn nach einer anstrengenden Reise endlich das Ziel und das Hotel
erreicht sind, gibt es für viele nur eins: ab unter die Dusche. Kaum
jemand denkt in solchen Fällen an gefährliche Bakterien wie
Legionellen, die die Legionärskrankheit (Legionellose) verursachen. Die
Erreger der weltweit verbreiteten Krankheit, die zu einer schweren
Lungenentzündung führen und vor allem für ältere Menschen mit
chronischen Erkrankungen und einem geschwächten Immunsystem eine
lebensbedrohliche Gefahr darstellen kann, leben und vermehren sich in
warmem Süsswasser - wie etwa in Warmwasserversorgungen von Hotels,
Schwimmbädern oder Schulen. Deshalb, so warnen Mediziner, sollte das Wasser vor der ersten
Benutzung der Hoteldusche einige Minuten durchlaufen, ohne dass man
sich selbst im Bad aufhält: Denn der Erreger wird über zerstäubtes
Wasser etwa beim Duschen eingeatmet und gelangt so in die Lunge. Im
übrigen: Auch die häusliche Dusche kann eine Gefahrenquelle werden,
wenn sie über längere Zeit nicht benutzt wird. Experten empfehlen
deshalb, beispielsweise nach dem Urlaub auch hier vor der ersten
Benutzung erste einmal für einige Zeit das Wasser laufen zu lassen, das
Fenster vorher zu öffnen und das Bad in dieser Zeit zu verlassen. Die Bakterien vermehren sich auch in Klimaanlagen, Inhalatoren und
Luftbefeuchtern. Die Geräte müssen deshalb regelmäßig gereinigt und bei
Nichtbenutzung gewaschen und anschließend trocken gelagert werden. Mit
diesen Maßnahmen lässt sich der Legionärskrankheit zumindest teilweise
vorbeugen – eine Impfung gegen die Infektion, die mitunter auch als
Epidemie auftritt, gibt es nämlich nicht. Erkrankungen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen
Verlaufsformen auf, wobei bei beiden Begleiterscheinungen wie
Unwohlsein, Fieber, Kopf-, Glieder-, Thoraxschmerzen, Husten,
Durchfälle und Verwirrtheit vorkommen können. Die eigentliche "Legionärskrankheit" zeigt sich in einer schweren
Lungenentzündung, die unbehandelt in 15-20% der Fälle tödlich verläuft.
Die Inkubationszeit beträgt 2-10 Tage, in seltenen Fällen bis zu zwei
Wochen. In Deutschland rechnet man jährlich mit 6.000 bis 10.000
Erkrankungsfällen und etwa 1000 - 2000 Todesfällen. Diese Schätzzahlen
gelten als abgesichert, da unabhängige Berechnungsansätze vergleichbare
Werte liefern.
Beim weitaus häufiger vorkommenden "Pontiac-Fieber"
handelt es sich um eine fiebrige, grippeähnliche Erkrankung mit einer
Inkubationszeit bis zu zwei Tagen, die meist ohne Lungenbeteiligung
binnen weniger Tage abheilt. In Deutschland schätzt man, dass jährlich
mindestens 100.000 Erkrankungen vorkommen. 04.04.2011/ Quelle: BAD, Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
 
 
 
 
 
 
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