Grippevirus lauert lange im Körper

Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass ein bei Babys weit verbreiteter Grippevirus im Körper versteckt halten kann. Erst nachdem es sich Monate oder Jahre lang verborgen hatte, schlug es plötzlich zu.

Bis jetzt wurde davon ausgegangen, dass das Respiratory Syncytial Virus (RSV) nur wenige Tage überleben kann. Tests mit Mäusen zeigten, dass es sich im Körper verbirgt, bevor es wieder zuschlägt. Die Ergebnisse der Teams des Imperial College London und der Ruhr-Universität Bochum können erklären, warum es häufig zu jährlichen Erkrankungen kommt. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht.


Das Team infizierte Mäuse mit dem menschlichen Stamm von RSV. Tests zeigten, dass das Virus nach 14 Tagen nicht mehr in den Atemwegen nachgewiesen werden konnte. Weitere Analysen ergaben jedoch, dass das genetische Material des Virus noch mehr als 100 Tage später im Lungengewebe vorhanden war. Der Wissenschaftler Peter Openshaw vom Imperial College erklärte, dass es sich bei RSV um ein Virus handle, bei dem, ähnlich wie bei HIV oder einige Hepatitis Viren, zwischen der Ansteckung und einer Erkrankung ein gewisser Zeitraum liege.


RSV ist sehr verbreitet. Die meisten Kinder werden bereits im ersten Lebensjahr angesteckt. Bei manchen Kindern kann die Erkrankung sehr ernst verlaufen. Sie leiden an einer Bronchiolenentzündung oder einer Entzündung des unteren Bereiches der Lungen. Rund 40 Prozent der Kinder mit Bronchiolenentzündung leiden wiederkehrend an keuchenden Atemgeräuschen. Bis zu ein Drittel der Betroffenen erkrankt in der Folge an Asthma. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die neuen Forschungsergebnisse erklären, warum so viele Kinder von diesen Krankheiten betroffen sind.


WANC 03.05.04/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/03_05_grippevirus.php
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