Eine Impfung ist bisher der beste Schutz vor Meningokokkeninfektionen
> Hirnhautentzündung: Schutz durch Impfung
Besonders im Frühjahr und im Herbst häufen sich Meldungen über schwere Hirnhauterkrankungen, hervorgerufen durch Meningokokken. Obwohl die Zahl der Erkrankten relativ gering ist, ist die Krankheit wegen ihrer Schwere sehr gefürchtet. Eine Impfung kann schützen, muß aber privat bezahlt werden.

Bei einer Meningokokken-Erkrankung handelt es sich nach wie vor um eine relativ seltene Infektion: Von 100.000 Menschen erkrankt in Deutschland einer. Allerdings versterben von den rund 800 Erkrankten im Jahr 50 bis 80, darunter besonders viele Kinder und Jugendliche. Von denen, die die Hirnhautentzündung überstehen, behalten viele bleibende Gesundheitsschäden zurück. "Die schweren Verläufe tragen dazu bei, dass Meningokokkeninfektionen sehr gefürchtet sind und nach wie vor eine große medizinische Herausforderung darstellen.", erklärt Prof. Dr. Volker Schuster, Leiter der Poliklinik für Kinder und Jugendliche am Universitätsklinikum Leipzig.

Der Vorsitzende der Sächsischen Impfkommission (SIKO), Prof. Dr. Siegwart Bigl, erläutert, dass Meningokokken C in unseren Breiten die häufigsten und gefährlichsten Verursacher der Hirnhautentzündung sind. Bigl: "Mehr als 30 % der Erkrankungen werden dadurch ausgelöst."

"Vor allem die britischen Erfahrungen haben gezeigt, dass eine flächendeckende Impfung gut vor Meningokokken des Subtypes C schützt", weiß Prof. Dr. Ulrich Vogel vom Nationalen Referenzzentrum Würzburg. Geimpft wird mit einem sogenannten Konjugatimpfstoff, der auch schon bei Säuglingen wirksam ist. Der Impfschutz besteht wahrscheinlich lebenslang.

Dem häufigen Argument, Meningokokkenerkrankungen seien in Deutschland nicht so verbreitet wie in Großbritannien, hält Bigl die Analyse nach Kreisen des Freistaates Sachsen entgegen: "Im Mittleren Erzgebirgskreis und im Vogtlandkreis kamen 3,2 bzw. 3,0 Erkrankungen auf 100 000 Einwohner, im Kreis Kamenz 2,6 Erkrankungen - die gleiche Erkrankungshäufigkeit wie in England."

Allerdings, die Kassen zahlen den Schutz nicht. "Auch die Eltern müssen darüber aufgeklärt werden, dass 60 Euro für eine Impfung eine gute Investition in die Gesundheit ihrer Kinder sind", meint Dr. Regine Krause-Döring, Vorsitzende des Landesverbandes der Ärzte und Zahnärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst.

WANC 01.04.05
 
 
 
 
 
 
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