Die Hauterkrankung Psoriasis macht das Auftreten von Depressionen wahrscheinlicher  (Foto: TK)
Die Hauterkrankung Psoriasis macht das Auftreten von Depressionen wahrscheinlicher (Foto: TK)
> Psoriasis kann Depressionen nach sich ziehen

Psoriasis - auch Schuppenflechte genannt - ist eine meist chronische Hauterkrankung: silbrig, weiße Hautschuppungen mit scharf begrenzten Rötungen, die auch Finger- und Fußnägel befallen können, begleitet oft von starkem Juckreiz. Dermatologen der Universität New York (New York University School of Medicien) haben nun heraus gefunden, dass Psoriasis das Auftreten einer Depression fördert. Andererseits scheint es auch so zu sein, dass Depressionen die Schuppenflechte auslösen oder verschlimmern kann.


Psoriasis ist eine Erkrankung, die in den meisten Fällen vererbt wird. Ob es dieser Gendeffekt ist, der dazu führt, dass Betroffene stark erhöhte, entzündungsfördernde Eiweiße aufweisen und das Immunsystem gestört ist oder ob auch noch andere Faktoren dabei einwirken, diese Fragen sind bisher noch nicht vollständig erforscht. Was man aber ziemlich sicher weiß, ist, dass Schuppenflechte nicht nur die Haut angreift, sondern im ganzen Körper Entzündungen auslösen kann. Das kann andere Krankheiten herauf beschwören. Sehr häufig leiden Psoriasispatienten auch unter der sogenannten Psoriasis-Arthritis, einer entzündlichen Gelenkerkrankung. Was viele Rheuma nennen - genau genommen aber rheumatoide Arthritis oder chronische Polyarthritis ist - kann fast alle Gelenke - vor allem die der Knie - und die Wirbelsäule befallen, aber auch einzelne Finger- und Zehenendgelenke und oft auch alle Gelenke eines Fingers oder einer Zehe.


Dass Psoriasis der Seele Schaden zufügen kann, lässt sich leicht nachvollziehen. So sagt der Deutsche Psoriasis Bund: "Für viele Patienten ist die Erkrankung in erster Linie psychisch sehr belastend, vor allem wenn Haut- und Nagelveränderungen, etwa am Kopf oder an den Händen für andere Menschen gut sichtbar sind. Gefühle wie Scham und Depressionen sind oft die Folge. Der Versuch, seine Hautkrankheit zu verstecken, führt oft zu Rückzug, Selbstisolation und Vermeidungshaltung bestimmter sozialer Situationen."


Dass diese Belastungen tatsächlich in psychische Erkrankungen münden kann, belegt jetzt die aktuelle Studie. Untersucht wurden 12.382 Frauen und Männer, von den 351 (2,8%) an einer Psoriasis und 968 (7.8%) an einer Depression litten. 58 (16,5%) der Patienten mit Psoriasis hatten auch eine Depression. In der Auswertung der Daten zeigte sich, dass der Skalenwert aus einem speziellen Fragebogen zur Ermittlung des Schwergrades einer Depression, bei den Patienten, die auch an Schuppenflechte erkrankt waren, deutlich höher lag als bei denen, die nicht an der Hautkrankheit litten. Das bedeutet, dass die Depression bei den Psoriasispatienten einen höheren Schwergrad erreicht.


Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, lag bei den Psoriasispatienten um das 2-Fache höher als bei Patienten ohne Schuppenflechte. Dabei spielte es keine Rolle ob es sich um eine leichte oder schwere Form der Depression handelte. 


01.10.2015/ Quelle: JAMA Dermatol. 

 
 
 
 
 
 
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