Verbrennungen: Kinder in der Adventszeit besonders gefährdet

Die Advents- und Weihnachtszeit birgt
besonders viele Risiken für Kinder, sich zu verbrennen. Doch nicht
Kerzen sondern heiße Getränke sind die häufigsten Ursachen für
Brandverletzungen. Aber auch auf Herdplatten, Back- und Kaminöfe müssen
Eltern aufpassen. Denn die Gefahren sind groß: Allein eine Tasse heiße
Flüssigkeit kann bei Kleinkindern bis zu 30 Prozent der Haut
verbrennen. Bei 8 Prozent besteht Lebensgefahr.
„Vorsicht, heiß!“ Diesen Satz hören Kinder häufig in der Adventszeit.
Leider oft zu spät. Jedes Jahr verbrennen und verbrühen sich allein in
Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren so schwer, dass sie
ärztlich versorgt werden müssen, ca. 6.000 Kinder werden stationär
behandelt. Die DAK hat beispielsweise fest gestellt, dass insbesondere
im November und Dezember besonders viele Kinder unter sechs Jahren
wegen Verbrennungen im Krankenhaus behandelt werden mussten. „Kinder verbrennen sich gar nicht so oft an Kerzen, sondern viel
häufiger an heißen Herdplatten, Backöfen oder Getränken“, warnt
DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. In 80% der Fälle sind Verbrühungen bei
Kindern unter 5 Jahren durch heiße Flüssigkeiten die Ursache für
schwere Verletzungen, weiß der Verein Paulinchen, der Familien Familien
mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall berät und
begleitet. Deshalb der Rat: „Eltern sollten den Forscherdrang ihres Kindes nicht
unterschätzen und es nie allein beim Backen, Kochen oder mit Kerzen und
Zündhölzern lassen. Auch heiße Getränke gehören nicht in die Reichweite
von Kindern Verbrennungen sind für Kinder besonders gefährlich. Denn ihre Haut ist
dünner als die der Erwachsenen. So entstehen schneller tiefe
Verletzungen. „Schon 60 Grad reichen bei einer gewissen Dauer aus, um
Hautverbrennungen hervorzurufen“, mahnt Thomas. „ Und das geht schneller, als man fürchten muss. „Viele Erwachsene sind
sich nicht bewusst, dass schon eine einzige Tasse mit heißer
Flüssigkeit bis zu 30 Prozent der Körperoberfläche eines Säuglings oder
Kleinkindes verbrühen kann“, erklärt Adelheid Gottwald, die Vorsitzende
des Vereins Paulinchen. Lebensgefahr besteht bei Kindern bereits, wenn
acht Prozent der Körperoberfläche verbrannt sind.“ Sollte es zu einem Unfall kommen, muss zügig gehandelt werden.
Schwerere Verletzungen müssen schnell ärztlich versorgt werden. Deshalb
sofort den Notarzt rufen. Bis der eingetroffen ist, sollte die Wunde
möglichst nicht berührt und gekühlt werden. Dazu raten die Kinder- und Jugendärzte: Bei einer Verbrennung oder
Verbrühung soll die betroffene Stelle sofort gekühlt werden – am besten
mindestens zehn Minuten lang unter kaltes Wasser halten. Das Wasser
sollte ca. 15 °C kühl sein, denn Eis oder Eiswasser lindern zwar
zunächst den Schmerz, aber führen anschließend zu einer stärkeren
Durchblutung, so dass es noch mehr weh tut, darüber hinaus kann ein
Kälteschaden entstehen. Stoff, der mit der Brandwunde verklebt ist,
löst sich so gut ab. Ist das nicht möglich, kalte feuchte Tücher (die
nicht fusseln) auflegen und häufig wechseln. Später können bei
kleineren Verbrennungen Gels die Wundheilung unterstützen. Die DAK-Ärztin unterstreicht: „Das Kühlen verhindert, dass die
Verbrennungen auch in tieferen Hautschichten Schäden verursachen.“
Thomas rät von Salben, Puder oder Hausmitteln, wie Butter und Mehl, ab.
„Sie helfen nicht, sondern gefährden die Heilung, weil sie mit der
offenen Wunde verkleben.“ Kleidung sollte nur entfernt werden, wenn sie
nicht fest klebt. Vorsichtsmaßnahmen, zu denen die Kinder- und Jungendärzte raten:


WANC 24.11.2010, Quelle: DAK, BVKJ, Verein Paulinchen





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/24_11_verbrennungen.php
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