Akne: Spiegel der Seele

Die Hautkrankheit Akne, an der vor
allem Jugendliche leiden, wird sehr oft von psychischen Belastungen und
Stress hervor gerufen. Aber auch die Ernährung spielt eine wesentliche
Rolle. Betroffen sind viele: Einer von sieben der befragten jungen
Männer berichtete von Akne, bei den Frauen war es eine von acht.
Wer viel Schokolade und Chips aß und wenig frisches, rohes Gemüse zu
sich nahm, war viel häufiger von Akne betroffen. Insbesondere wenig
Gemüseverzehr wirkte sich bei Frauen stark aus. Das werten die Forscher
als möglichen Hinweis für die Akne-Schutzwirkung durch Lebensmittel mit
niedrigem glykämischen Index (Maß zur Bestimmung der Wirkung eines
kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel). Bei
Zigaretten, Alkohol oder zuckerhältigen Getränken stellten die Forscher
keine Auswirkung fest. Viel deutlicher als die Ernährung machten sich allerdings Depressionen
und Angst auf der Haut bemerkbar. Akne war bei jungen Frauen häufig mit
seelischen Leiden verknüpft, dessen Ausmaß mit der Ausprägung der
Krankheit zunahm. Häufig war Akne auch bei Migranten sowie bei
Jugendlichen mit niedrigem Familieneinkommen anzutreffen. „Die Haut ist wie der Spiegel der Seele. Psychische Schwierigkeiten
drücken sich sehr oft auf der Haut aus, etwa in Form von Akne oder auch
etwa Neurodermitis“, erklärt der Kölner Dermatologe Hans-Georg Dauer.
In der Pubertät komme es relativ häufig vor, dass sich jemand in seiner
Haut nicht wohl fühle. Auslöser der Akne-Pickel seien oft ein Überschuss männlicher Hormone
infolge von Stress, Ärger oder Aufregung. Häufig würden Pubertierende
in einem regelrechten Teufelskreis stecken. Sie wachten in der Früh mit
einem Pickel auf, der sich nicht gut anfühle. Eine abfällige Bemerkung
über das Äußere verstärke das negative Gefühl und führe dazu, dass noch
mehr Pickel auftreten. Gefährlich werde es, wenn die Betreffenden begännen, diese
Verunreinigungen durch Ausdrücken oder Einstechen zu manipulieren, so
der Akne-Spezialist. Seelische Ausgeglichenheit könne dagegen dabei
helfen, Akne wieder zurückzudrängen. Zu diesen Schlüssen kommen Forscher, die 3.700 Menschen im Alter von 18
und 19 Jahren über die eigene Akne, über Ernährung, Lebensstil und
Wohlbefinden befragten und die Aussagen auch mit demografischen Daten
verglichen. Die Ursache der Krankheit, die durch Pickel oder andere
Verunreinigungen der Haut in Erscheinung tritt, konnten die Forscher
allerdings nicht finden. Auch das endgültige Rezept gegen Akne konnte
die Studie nicht ausfindig machen. Jungendliche, die von Akne betroffen sind, sollten nach Ansicht von
Hautärzten jedoch zu einer Behandlung der Krankheit ermutiget werden.
Als eine natürliche Behandlungsform empfiehlt der Berufsverband der
deutschen Dermatologen das Sonnenlicht. Die Sonne hemme die Vermehrung
von Aknebakterien, weshalb sich die Erkrankung im Sommer meist
verbessere. Gleichzeitig sei die Sonne jedoch schuld daran, dass Talgdrüsen
verhornen, weshalb die Hautunreinheiten im Herbst drastisch zunehmen.
Eine Verzögerung dieses Prozesses erwirke Fruchtsäurepeeling beim
Hautarzt. Die Fruchtsäuren bewirken, dass der Talg ablaufen kann und
das Bindegewebe straffer wird. Der Effekt ist so ähnlich, wie wenn man
in eine Zitrone beißt und das Gesicht zusammenzieht, erklärt Dauer. WANC 18.09.09/ Quelle: BMC Public Health, pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/18_09_akne_seele_ernaehrung.php
powered by webEdition CMS