Neurodermitis im Kindesalter schadet der Psyche

Neurodermitis in der frühen Kindheit
lässt auch die Seele der Betroffenen nicht ungeschoren. Wie Studien
belegen, kann sie die psychische Verfassung im späteren Leben
beeinflussen. Allerdings hat die Hauterkrankung auch noch andere
gesundheitliche Langzeitfolgen.
Forscher haben heraus gefunden, dass Kinder, die während ihrer ersten
beiden Lebensjahre an einer Neurodermitis litten, im Alter von zehn
Jahren häufiger psychische Auffälligkeiten, v.a. emotionale Probleme,
zeigen als Gleichaltrige. "Dies deutet darauf hin, dass die
Neurodermitis einer unausgeglichenen psychischen Konstitution von
Kindern vorausgehen und sie fördern kann", betont Dr. Joachim Heinrich
vom Institut für Epidemiologie des Helmholtz Zentrums München. Kinder, deren Neurodermitis über das Säuglingsalter hinaus bestand,
seien zudem von psychischen Auffälligkeiten noch häufiger betroffen als
Kinder,die ausschließlich eine Neurodermitis im Säuglingsalter hatten. Im Rahmen der GINIplus-Studie sammelten die Wissenschaftler Daten zur
physischen Gesundheit und emotionalen Befindlichkeit von 5991 Kinder im
Alter von zehn Jahren, zur Familienhistorie und zum täglichen Leben.
Der Krankheitsverlauf - auch in der frühen Kindheit – abgefragt:
Insbeosondere wurde nach Neurodermitis, Asthma, allergischer Schnupfen,
psychische Belastbarkeit und Verhaltensauffälligkeiten gefragt. Die Neurodermitis ist eine nicht-infektiöse Hauterkrankung, die durch
schuppige und juckende Hautausschläge charakterisiert ist. Sie ist die
häufigste chronische Hauterkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Es
ist bekannt, dass Kinder, die unter einer Neurodermitis leiden, eine
erhöhte Veranlagung für Heuschnupfen und allergisches Asthma haben.
Ekzematöse Symptome ziehen ein breites Spektrum an Folgebeschwerden
nach sich, wie beispielsweise Schlafstörungen. "Wir vermuten, dass sich vor allem die Folgebeschwerden langfristig auf
das Gefühlsleben der betroffenen Kinder auswirken", erklärt Heinrich.
Die Autoren der Studie empfehlen deshalb, das Auftreten einer
Neurodermitis in der Krankheitshistorie von Kindern als Hinweis auf
mögliche spätere psychische Probleme zu werten, selbst wenn die
eigentliche Erkrankung im Verlauf der Kindheit abklingt. WANC 12.02.10, Quelle: Schmitt J, Apfelbacher C, Chen C-M, Romanos, M,
Sausenthaler, S, Koletzko S, Bauer C-P, Hoffmann U, Krämer U, Berdel D,
von Berg A, Wichmann H.-E, Heinrich J: Infant-onset eczema in relation
to mental health problems at age 10 years: Results from a prospective
birth cohort study (GINIplus). JACI 125 (2010), 404-410, Helmholtz
Zentrum München





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/12_02_neurodermitis.php
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